Lexikon der Optik: Prismenspektrometer
Prismenspektrometer, ein Spektrometer, bei dem die spektrale Zerlegung des Lichtes durch ein Prisma oder ein Prismensystem erfolgt.
1) Das P. mit schwenkbarem Fernrohr kann z.B. mit einem einfachen Prisma oder einem Young-Prisma ausgestattet sein. Letzteres besteht aus zwei 30°-Prismen, die mit dem Kollimator- bzw. Fernrohrobjektiv fest verbunden und um eine gemeinsame Achse drehbar sind. Der Lichtstrahl in der optischen Achse durchsetzt die Prismen im Minimum der Ablenkung. Die Stellung des Fernrohres läßt sich an einem Teilkreis ablesen und daraus die Wellenlänge bzw. der Brechungsindex berechnen.
2) Beim P. mit konstanter Ablenkung bilden Kollimator und Fernrohr miteinander einen festen Winkel, der beim Abbe-Spektrometer z.B. 90° beträgt. Ein solches Spektrometer ist mit einem speziellen Prismensystem ausgerüstet, das vom Meßlichtbündel immer im Minimum der Ablenkung durchsetzt wird. Die Wellenlänge wird durch Drehen des Prismas variiert und an einer geeichten Wellenlängentrommel abgelesen.
3) P. werden auch zur Messung der Dispersionskurven lichtdurchlässiger Substanzen verwendet. Aus der zu untersuchenden Substanz wird ein Prisma hergestellt. Aus dem brechenden Winkel läßt sich der Brechungsindex durch Messung des Minimums der Ablenkung berechnen.
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