Lexikon der Optik: pyroelektrisches Vidikon
pyroelektrisches Vidikon, ein Vakuumphotoempfänger für den Einsatz im nahen und mittleren IR zur Erfassung von Temperaturverteilungen ("Wärmebilder"). Das p. V. entspricht in Aufbau und Betrieb weitgehend dem konventionellen Vidikon (Bildaufnahmeröhre), besitzt anstelle des photoelektrischen jedoch einen pyroelektrischen Sensor (pyroelektrischer Empfänger). Dieser dient wiederum zugleich als Ladungsspeichertarget, sein Potentialrelief ist Ausdruck der pro Flächenelement (Bildpunkt) empfangenen Wärmemenge und damit der Temperaturverteilung des aufgenommenen Objektes. Das spektrale Einsatzgebiet wird durch das Fenstermaterial bestimmt, verwendet werden Zinksulfid (2 bis 14 μm), Germanium (bis 25 μm, beschichtet für 2 bis 5 μm und 8 bis 14 μm) und Thalliumbromidiodid (KRS-5, bis >40 μm). Da der pyroelektrische Sensor nur auf zeitliche Temperaturänderungen dT/dt reagiert und dabei positive und negative Signalladungen erzeugt, müssen Belichtung und Videosignalbildung des p. V. entsprechend modifiziert werden (Chopperbetrieb, Modifizierung des Targetpotentials). Neben der Absolutempfindlichkeit sind vor allem die kleinste auflösbare Temperaturdifferenz und die dabei erzielbare Ortsauflösung von Interesse. Kenngrößen des p. V. Bildaufnahmeröhre, Tab.
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