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Lexikon der Optik: Sehrohr

Sehrohr, Periskop, ein Fernrohr, bei dem durch zweimalige Knickung des Strahlenganges um 90° eine mehr oder weniger große Achsenversetzung erfolgt, so daß über ein Hindernis hinweg oder an einem Hindernis vorbei gesehen werden kann.

Die Fernrohrvergrößerung ist bei S. meist von sekundärer Bedeutung. Oft wird nur eine 1 1/2fache Vergrößerung benutzt, da dann ein natürlicher Eindruck hervorgerufen wird. (Eine 1fache Vergrößerung würde aus physiologischen Gründen als Verkleinerung empfunden.)

Die S. werden entweder als astronomische Fernrohre mit Umkehrprismen oder als Erdfernrohre mit Umkehrlinsen ausgeführt (Abb.). In beiden Fällen spielen Feldlinsen bei der Strahlführung durch ein langes, relativ enges Rohr eine wichtige Rolle.

Ein Vergrößerungswechsel geschieht oft durch Vorschaltfernrohre vom Typ des Holländischen Fernrohres oder durch Änderung der Objektivbrennweite. S. sind für die verschiedensten Zwecke entwickelt worden, vorzugsweise jedoch für militärische Aufgaben (als Feldsehrohr und Periskop für Unterseeboote).

Bei den Standsehrohren für U-Boote ist der Abstand zwischen Okulareinblick und Eintrittsöffnung wegen der wechselnden Tauchtiefe veränderlich. Beim Panoramafernrohr kann durch Drehung des Oberteiles bei feststehendem Okular der gesamte Horizont nacheinander abgesucht werden. Die Ringbildsehrohre liefern ein verkleinertes ringförmiges Bild (Ringbild) des vollständigen Horizontes, das natürlich perspektivische Verzerrungen aufweisen muß. In der freien Mitte des Ringbildes wird dann für gewöhnlich ein vergrößertes Bild eines kleinen ausgewählten Ausschnittes des Ringbildes gezeigt.



Sehrohr: Links als astronomisches, rechts als terrestrisches Fernrohr. a Objektiv, b Feldlinse, c Umkehrprisma, c1 und c2 Umkehrlinsen, d Okular.

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