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Lexikon der Optik: Trübgläser

Trübgläser, im engeren Sinne lichtstreuende Gläser mit definiertem Trübungsgrad für lichttechnische Anwendungen. Die im weiteren Sinne zu den T. gerechneten Gläser mit undefinierter extrem starker Trübung (Opalglas, Milchglas) für medizintechnische, beleuchtungstechnische und sanitäre Zwecke sowie für Schmuckherstellung und künstlerische Glasverarbeitung werden hier außer Betracht gelassen.

Hervorgerufen wird die Trübung durch Rayleigh-Streuung an tröpfchenförmigen Mikrophasen, die durch Entmischungsvorgänge in den Gläsern ausgeschieden sind. In der chemischen Zusammensetzung enthalten diese Gläser entmischungsfördernde Komponenten. Phasentrennung und Entmischung laufen aber in der Regel erst gesteuert während eines nachträglich vorgenommenen Temperaturprozesses ab, wobei der gewünschte Trübungsgrad durch Temperatur-Zeit-Variation genau eingestellt werden kann.

Angesichts der für Rayleigh-Streuung charakteristischen starken Wellenlängenabhängigkeit des gestreuten Lichtes hat sich als zweckmäßige Maßzahl für die Trübung das Verhältnis des Transmissionsgrades der T. für rotes und blaues Licht, TZ=τ(700):τ(400) bei einer bestimmten Schichtdicke erwiesen. Die so gebildete Trübungszahl TZ steigt mit stärker werdender Trübung steil an. Bei einer Schichtdicke von 10 mm wird vor dunklem Hintergrund bereits ab TZ=1,5 das vermöge des Tyndall-Effektes erzeugte bläuliche Streulicht an einer polierten Trübglasprobe deutlich sichtbar.

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