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Lexikon der Optik: Very Large Telescope

Very Large Telescope, Abk. VLT (engl., sehr großes Teleskop), Bezeichnung für verschiedene Arten von sehr großen Teleskopen (Spiegeldurchmesser ≥6 m bzw. Spiegelfläche ≥30 m2). Das Ziel sind größtmögliche erdgebundene optische Beobachtungssysteme, um unter anderem auch schwächste Himmelsobjekte spektroskopisch untersuchen zu können. Ein Vertreter ist das VLT der Europäischen Südsternwarte. Es besteht aus vier Einzelspiegeln von 8 m Durchmesser, die zu einem Array kombiniert werden können (Multi-Mirror-Teleskop). Andererseits wurde ein Mosaikspiegel von 10 m Durchmesser beim Keck-Teleskop realisiert.

Diese Vorhaben sind möglich geworden durch neue Technologien des Leichtbaus und aktive Lagerung der Spiegelteile. Man erreicht so eine erhebliche Massereduzierung, was sowohl die Mechanik als auch die Optik betrifft, und dies führt zu einer beträchtlichen Kostensenkung. So bilden beim Keck-Teleskop, das auf dem Mauna Kea (Hawai) errichtet wurde, 36 identische hexagonale Segmente mit einem maximalen Durchmesser von 1,8 m und einer Dicke von nur 75 mm eine hyperbolische Oberfläche, die einem 10-m-Spiegel äquivalent ist. Jedes Segment wird von drei Stützgliedern getragen. Insgesamt 168 Sensoren messen den Höhenunterschied zwischen benachbarten Segmenten. Aus den von ihnen gelieferten Daten werden mit Hilfe eines Computers die Steuersignale für die insgesamt 108 Stellglieder gewonnen, mit denen die einzelnen Segmente ständig so bewegt werden, daß sie die vorgeschriebene Lage einnehmen. Das Ergebnis ist ein Gesamtspiegel, der sich so verhält, als ob er "unendlich starr" wäre. Es ist so ein Teleskop entstanden, das im Vergleich zum Hale-Teleskop die vierfache Auffangfläche besitzt, aber weniger als die Hälfte wiegt.

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