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Metzler Philosophen-Lexikon: Derrida, Jacques

Geb. 15. 7. 1930 in El Biar (Algerien);

gest. 8. 10. 2004 in Paris

»Der Gedanke des Fragments von Novalis bis zu seinen modernen Formen ist noch eine Sehnsucht nach Totalität. Was ich Differenz nenne, Dissemination, Teilbarkeit, ist nicht wesentlich fragmentarisch. Es ist eine Auflösung der Beziehung zum Anderen, zum Heterogenen, ohne Hoffnung und ohne Wunsch nach Totalisierung.« Diese Gedanken aus einem 1984 mit Florian Rötzer geführten Interview zeigen, worauf D. aus war und was er hinter sich zu lassen suchte. Strebte das traditionelle, im wesentlichen metaphysische Denken danach, dem philosophischen Staunen einen Rahmen zu geben, es durch Rückgang auf unterschiedliche Formen der Präsenz zu begründen oder zu vereinheitlichen, so sucht das dekonstruktive Vorgehen D.s nach dem, was in der Totalität nicht mehr gedacht werden kann, was – radikaler – gewaltsam als das Andere aus ihr ausgeschlossen wurde, was aber dennoch immer schon in der Begriffsgeschichte unterschwellig wirksam ist. Darin steckt der Wandel vom Strukturalismus, der D.s philosophischen Werdegang bestimmte, zum eigenen Poststrukturalismus – wobei D. selbst sich den »Postismen« stets verweigert hat, um die Vorstellung des Bruchs durch die differenziertere der Strategie, der Begriffsverschiebung von innen zu ersetzen. Damit gibt er seiner Metaphysikkritik eine bestimmte Note, befreit sie von der Idee einer bloßen Umkehrbarkeit der Verhältnisse. Die Suche nach der Differenz besteht aus der unabschließbaren Arbeit an der Dekonstruktion klassischer philosophischer Texte, die jedoch nur ein in diesen gegebenes Potential an Möglichkeiten (auch des Unmöglichen) freisetzt. D. wächst in Algerien in einer jüdischen Familie auf. Bereits am Gymnasium seines Geburtsortes El-Biar bei Algier macht er Erfahrungen mit dem Antisemitismus. Dies und die Konflikte des Koloniallandes Algerien mit dem Mutterland Frankreich mögen spätere Reflexionen auf das Heterogene beeinflußt haben, das dem Ethnozentrismus oder, wie D. definieren wird, dem Logo- und Phonozentrismus der abendländischen Metaphysik zu entkommen sucht. In der späteren Schrift Le monolinguisme de l autre (1966, Die Einsprachigkeit des anderen) reflektiert D. diese Situation auch aus der Perspektive des zwischen jüdischer Tradition, arabischem Heimatland und französischer Muttersprache Stehenden. Interessiert an der Literatur, aber auch bereits an der Philosophie, wechselt D. mit 19 Jahren nach Paris, wo er sich – durchaus mit Rückschlägen – auf eine Aufnahme in die »École normale supérieure« (ENS) vorbereitet. Mit der 1957 an der ENS bestandenen »agrégation« unterrichtet er während seines Militärdienstes zunächst in Algerien, später in Frankreich. Von 1960 bis 1964 lehrt er an der Sorbonne. In diese Zeit fällt auch sein erster Vortrag am »Collège de philosophie«, in dem er sich kritisch über Michel Foucault äußert. Daraus entsteht ein später Streit, der erst beigelegt wird, als sich Foucault und andere französische Intellektuelle 1980 um die Freilassung D.s aus einem Prager Gefängnis bemühen.

D.s philosophische Publikationen werden mit der Übersetzung und Einleitung einer Schrift Edmund Husserls eröffnet: L origine de la géométrie (1962; Husserls Weg in die Geschichte am Leitfaden der Geometrie). Husserl denkt in der kurzen, heute dem Buch Die Krisis der europäischen Wissenschaften als Beilage zugeordneten Schrift einen intuitiven Wahrheitsbegriff, eine reine, welt- und sprachlose Schau. Dennoch braucht er die Schrift: Die ideale Gegenständlichkeit bedarf zu ihrer Konstitution einer »geistigen Leiblichkeit«. Die Schrift ist für Husserl das »Krisenmoment«, sie droht das lebendig und in reiner Innerlichkeit Entstandene zu verdecken, es gar zu verlieren. D. kehrt dieses Krisenmoment ins Positive: Die Schrift ist stets der Deutung freigegeben. Sie ist in dem Sinne frei, daß die Deutung nicht mehr durch Rückgang auf eine bedeutungsverleihende »Urszene« geschieht und daß – ebenfalls über Husserl hinaus – das materielle Moment der Verkörperung durch die Schrift nicht mehr reduziert wird. Mit der Idee einer unhintergehbaren Faktizität ist D. auf dem Weg, den engen, transzendentalphilosophischen Rahmen der Husserlschen Phänomenologie zu sprengen. Dies zeigt sich noch deutlicher in der zweiten Schrift zu Husserl, La voix et le phénomène. Introduction au problème du signe dans la phénoménologie de Husserl (1967; Die Stimme und das Phänomen), die D. – er lehrt inzwischen an der ENS – als seinen wichtigsten Essay kennzeichnen wird. In diesem für die Kritik unumstrittenen Werk wird die Dekonstruktion vorgeführt, indem aus einer beinahe überexakten Lektüre eines die Zeichentheorie betreffenden Kapitels aus Husserls Logischen Untersuchungen langsam und fast unmerklich D.s eigene Position erwächst: Die an der Präsenz festgemachte Rede, derer Husserl bedarf, um die reine Innerlichkeit zu wahren, wird zur differierenden Schrift verschoben, die Spuren zeitigt. Alle späteren Themen aus D.s Denken sind hier angelegt: die Schrift, die Spur, die Differenz und keineswegs gegen Husserl entwickelt, sondern, subtiler, aus seinem Denken gefolgert. Die Dekonstruktion ist eine Praxis der Textlektüre. Sie greift »in einer doppelten Geste« die den metaphysischen Gegensatzpaaren inhärente Hierarchie an. In einem ersten, nur vorläufigen Schritt wird die bisher unterdrückt gebliebene Seite des Gegensatzpaares hervorgehoben und das unbewußte Spannungsverhältnis der Begriffsgenealogie explizit bedacht. Dadurch wird, ähnlich wie bei Foucault, die Etablierung eines Begriffs mit dem durch seine Konstruktion Ausgeschlossenen zusammengedacht. Durch diese Vervollständigung kommt Bewegung in die philosophische Terminologie. Nicht an der bloßen Umkehrung der Verhältnisse interessiert, arbeitet die Dekonstruktion in einem zweiten Schritt an der »Verschiebung« der bisherigen Begrifflichkeit. So erst kann, langsam und quasi konstruktiv, eine neue Begrifflichkeit entstehen. Hans-Georg Gadamer hebt hervor, daß schon Heideggers Destruktion (der Geschichte der Ontologie) keineswegs rein negativ gemeint ist. D.s weiterreichende De-kon-struktion sieht sich wieder und wieder – zuletzt in dem Streit um die Verleihung der Ehrendoktorwürde an der Universität Cambridge, die D. 1992 schließlich erhält – dem wenig rechtfertigbaren Nihilismusvorwurf ausgesetzt. Der kon-struktive Zug der Dekonstruktion besteht nicht nur darin, eine reduktive Begrifflichkeit zu vervollständigen, sondern darüber hinaus darin, eine neue, nicht hierarchische Begrifflichkeit zu entwickeln, die Opposition zur Differenz zu erweitern. Gekennzeichnet ist dieses Verfahren durch bewußt paradoxe Figuren der Unentscheidbarkeit, des »double-marque« oder »double-bind« sowie durch die Figur der »Aporie«.

Sie sind es, die sich der traditionellen Gegensätzlichkeit nicht mehr fügen, die die Homogenität eines Textes unmöglich machen. D. liest sie einerseits in den Texten seiner philosophischen und literarischen Vorgänger – so Khôra (1987; Chora, 1993) aus Platos Timaios als drittes Geschlecht zwischen Sinnlichkeit und Intelligibilität, zwischen Mythos und Logos oder Roussaus »Supplement« als Supplementierung von etwas, was nie anwesend war –, und er lanciert sie andererseits ganz gezielt in seinen eigenen Texten. In der – anders als bei Hegel – nicht-teleologisch gedachten »Verflüssigung der Begriffe« liegt nicht nur ein politisches, anti-totalitäres, sondern auch ein ethisches Moment. Gerade 1968 beginnt D. seinen in New York gehaltenen Vortrag »Fines hominis« (In: Marges de la philosophie, 1972; Randgänge der Philosophie) mit dem Eingangssatz: »Jedes philosophische Colloquium hat notwendigerweise eine politische Bedeutung.« Abgesehen von der praktischen politischen Arbeit D.s an der Veränderung von Institutionen oder den direkt politischen Texten, behauptet er, daß die Dekonstruktion »durch und durch politisch« sei. Die ethische Komponente seines Denkens zeigt sich im häufig verwendeten Begriff der Verantwortung, ebenso wie dem der Bejahung: D. denkt die Dekonstruktion als Antwort auf eine Andersheit, die sie allererst auf den Plan ruft. Ein Gedanke, der sich in ähnlicher Form bei Emmanuel Lévinas findet, in dessen Ethik als erster Philosophie das Antlitz des Anderen nicht gesucht wird, sondern einbricht und unsere Aufmerksamkeit fordert. Nachdem erst D.s sprachphilosophisch orientierte Werke, dann auch die ästhetischen Beachtung fanden, wendet sich heute die Diskussion der seinem Denken impliziten Ethik zu. Davon zeugt neben den Studien Robert Bernasconis und Simon Critchleys die zu D.s 60. Geburtstag entstandene Festschrift Ethik der Gabe. Denken nach Jacques Derrida (1993). Als substanzlos erweisen sich in dieser Hinsicht die Einwände derer, die in gar zu kurzgeschlossener Betrachtung einer angeblich dekonstruktiven Abschaffung des Subjekts antihumanistische Tendenzen unterstellen. Zum Neubedenken der Humanität jenseits traditioneller Wesensmetaphysik gehört, daß sich die Dekonstruktion nicht als Methode versteht, sondern daß sie im Bewußtsein ihrer eigenen Dekonstruierbarkeit, ihrer eigenen Überholbarkeit arbeitet. So erfüllt sich, auf ganz anderem Wege, sogar die von der Phänomenologie Husserls gesuchte Sachangemessenheit: die nicht methodisch ein für alle mal festgelegte Dekonstruktion bleibt variabel genug, sich dem jeweiligen textuellen Sachverhalt anzupassen. In der Auseinandersetzung mit der Phänomenologie Husserls klingen Themen an, die in De la grammatologie (1967; Grammatologie) weiterverfolgt wurden. In diesem Hauptwerk D.s geht es um die »Wissenschaft der Schrift«, bzw. um den Aspekt der Schrift als die von der klassischen Sprachtheorie von Platon bis Saussure verdrängte Materialität des Zeichens, für die D. die Metapher der Monstrosität prägt. Was mit der »konstituierten Normalität bricht«, kann sich »nur in Gestalt der Monstrosität kund tun«.

Das heißt: Die Befragung der Metaphysik kann ihre Ergebnisse nicht im vorhinein bekanntgeben, der Ausgang des dekonstruktiven Unternehmens ist ungewiß. Konsequenterweise radikalisiert die Dekonstruktion den klassischen Kritikbegriff: Kein utopischer Gegenentwurf überwacht als Teleologie den Ausgang des dekonstruktiven Unternehmens. Die Dekonstruktion arbeitet ohne Netz, stets bereit, an der neuen Wissenschaft der Schrift zu scheitern. In einem zweiten, weniger grundlegenden Teil der Grammatologie stellt D. exemplarisch eine dekonstruktive »Lektüre der Epoche Rousseaus« vor, die festgemacht ist an einem eher unbekannten Text. Ausgehend von der »Schreibstunde« aus Claude Lévi-Strauss’ Traurigen Tropen, einem Text über die angeblich »schriftlosen Völker«, kritisiert D. die Mißachtung der Schrift, die als repräsentierende stets einer präsentierenden Rede nachgeordnet wurde. Seine eigene These von der Ursprünglichkeit der Schrift umschreibt er mit einer Reihe paradoxer Ausdrücke: ein Ursprung, der keiner mehr ist, eine »ursprüngliche Verspätung«, eine Urschrift, die als Aufschub einer zugleich ursprünglichen und nachträglichen »différance« nicht präsentierbar ist.

1967 erscheint auch L Écriture et la différence (Die Schrift und die Differenz), eine Aufsatzsammlung, die das breite Spektrum von D.s Denken vorführt. Der Hegelianismus Georges Batailles, Foucault und Lévinas werden in ausführlichen Einzelessays ebenso thematisiert wie Antonin Artauds Theater der Grausamkeit. Hier findet sich auch D.s 1966 an der Johns Hopkins University in Baltimore gehaltener Vortrag, der seinen akademischen Ruhm in den Vereinigten Staaten begründet und zu einer bis heute anhaltenden Lehrtätigkeit führt: an der Yale University entsteht mit Paul de Man, Hillis Miller, Harold Bloom und anderen die »Yale school« of literary criticism; später lehrt D. in Irvine, Kalifornien, an der Cornell University und der City University, New York. In »La structure, le signe et le jeu dans le discours des sciences humaines« (In: L Ecriture et la différence) nennt D. seine dekonstruktiven Vorgänger: Freud (»das Ich ist nicht mehr Herr im eigenen Haus«, aber auch die Idee der Nachträglichkeit, auf die D. sich immer wieder bezieht), Heidegger und Nietzsche. Er greift zurück auf Nietzsches Begriff des Spiels, der in La dissémination von 1972 (Dissemination, 1995) wieder auftauchen wird, als Metapher für das Verwickeltsein des Lesers/des Spielers in den Text/in das Spiel. Damit ist Husserls Vorstellung einer reinen Innerlichkeit durch das Gegenbild der Kontamination abgelöst.

1972 situiert D. seine Philosophie in gut lesbarer Weise in den drei Interviews der Positions (Positionen). Er verdeutlicht die Einflüsse seines Denkens: die Dialektik Hegels, den Marxismus, die Psychoanalyse Freuds und Jacques Lacans, die Semiologie Ferdinand de Saussures. Gleichzeitig widerlegt er in einem der deutschen Erstausgabe vorangestellten Gespräch eine ganze Reihe von Vorwürfen, wie Klagen über die Unlesbarkeit seiner Schriften, die gleichwohl detailliert kritisiert werden, und angebliche Einflüsse, mit denen er sich nicht identifiziert, insbesondere die immer wieder unterstellte Nähe zur jüdischen Mystik. Nach D. steht »nichts weniger mit der Mystik in Beziehung als das Denken der Spur oder der différance«. Die Spur verweist auf das aus dem Text Ausgeschlossene, ohne es zu präsentieren. Hatte D. an Saussure kritisiert, daß dieser eine Hintertüre für das transzendentale Signifikat, für eine reine Präsenz offen gehalten hat, so will er gerade mit der Idee der Spur diese Türe schließen. Wie in Lévinas’ Spur der Andersheit das Antlitz des Anderen unauslotbar bleibt, so verweisen nun die in den Texten lesbaren Spuren in einer unendlichen Kette aufeinander. Der Text ist, ganz dem lateinischen »texere« gemäß, ein Gewebe, dessen Geflecht der Bezüge nie gänzlich ausdeutbar ist. Darin versteht sich D. als Anti-Hermeneut. Im gleichen Jahr erscheint erneut ein Sammelband mit Essays zu Hegel, Heidegger, dem Genfer linguistischen Kreis, der Metapher: Marges de la philosophie (1972; Randgänge der Philosophie, 1976 Teilübersetzung, 1988 komplett übersetzt). Das Einschreiben in die Ränder anderer Texte nimmt hier erstmals die Form der textuellen Gegenüberstellung an, die D. in dem zwei Jahre später erscheinenden Glas perfektioniert, wo eine Lektüre Hegels mit derjenigen Genets konfrontiert wird. In den Randgängen findet sich auch die von D. 1968 vor der Académie française de philosophie gehaltene Rede über die différance. Nicht ohne Umstände führt er einen Neologismus vor, dessen gegenüber der traditionellen Schreibweise mit »e« bewußt »falsche« Schreibweise einen les-, aber keinen hörbaren Unterschied macht, auf den D. im mündlich gehaltenen Vortrag stets verweisen muß: eine Vorführung der These von der Vorrangigkeit der Schrift. Die räumliche Komponente der différance verweist auf die Differenzierung, die Abgrenzung von anderem Sinn, die zeitliche Komponente auf den Aufschub der Bedeutungserfüllung. Auch Signature, événement, contexte geht auf einen richtungweisenden Vortrag zurück, den D. 1971 in Montréal auf einer Konferenz über die Kommunikation hält, und in dem er auf die Sprechakttheorie des amerikanischen Philosophen John Searle eingeht. Die anschließende Debatte beider erscheint 1988 als Limited Inc. zunächst auf englisch, zwei Jahre später unter gleichlautendem Titel in französischer Übersetzung.

La dissémination von 1972 mit den drei Aufsätzen zu Platon, dem Dichter Mallarmé und D.s Literatenfreund Philippe Sollers gilt als literarische Wende. Es folgen in dieser Linie Veröffentlichungen zu James Joyce, Paul de Man, Paul Celan, Francis Ponge, Charles Baudelaire, vor allem aber Maurice Blanchot, und vielen anderen (Parages, 1986, Gestade; Demeure. Maurice Blanchot, 1998). La vérité en peinture (1978; Die Wahrheit in der Malerei) – der Titel ist ein Zitat Cézannes – enthält D.s Gedanken zur Ästhetik. Teile dieses Werkes waren bereits in Ausstellungskatalogen veröffentlicht. La carte postale. De Socrate à Freud et au-delà (1980; Die Postkarte von Sokrates bis an Freud und jenseits; 1. Lieferung 1982, 2. Lieferung 1987) bezieht sich auf ein zufällig entdecktes Frontispiz in der Bodleian Library in Oxford, auf dem Platon dem vor ihm sitzenden Sokrates in die Feder diktiert. In beiden Werken führt D. sein Vokabular spielerisch und freier vor, als in den früheren, strikter philosophischen Texten. Er verwendet Auslassungen – graphische Darstellungen seiner frühen These über die Verräumlichung: »Die Irreduzibilität der Verräumlichung ist die Irreduzibilität des Anderen« (Positionen). Dahinter steht der Einfluß von Mallarmés ebenfalls graphisch gestaltetem Gedicht »Un coup de dés«. In La carte postale verstärkt D. zugleich seine durch das ganze Werk hindurchgehende Auseinandersetzung mit der Psychoanalyse. Im zweiten Teil (Le facteur de la vérité) kommt es anläßlich der Interpretation von Edgar A. Poes Erzählung The purloined letter zu einer direkten Konfrontation mit dem Ansatz von Jacques Lacan, dem D. das Festhalten an einem psychoanalytisch zu restituierenden Ursprungssinn vorwirft. Die hier entwickelte These von der nicht auf ein Ziel und einen Weg festlegbaren »destinérrance« der Botschaft ist vor allem in der amerikanischen Rezeption der Yale-Schule breit diskutiert worden. In Mal d archive (1995; Dem Archiv verschrieben) wendet sich D. noch einmal dem Freudschen Schrift- und Gedächtnismodell des sog. »Wunderblocks« zu. In der Aufsatzsammlung Résistances à la psychanalyse (1995; Vergessen wir nicht die Psychoanalyse) wird der Einspruch gegen eine an Lacan festgemachte dogmatische Vereindeutigung des mehrdeutigen Gleitens des unbewußten Sinns fortgeführt.

Im Juli 2000 hält D. vor den Etats généraux de la Psychanalyse in Paris eine Rede, in der er vehement für eine Indirektheit des unentscheidbaren Triebschicksals und eine entsprechende Aufgabe der Psychoanalyse eintritt (Etats d âme de la psychanalyse; Seelenstände der Psychoanalyse).1983 wird D. erster Direktor des von ihm mitbegründeten »Collège international de philosophie«, einem interdisziplinär arbeitenden Forschungsinstitut, das für alle – nicht nur für Studenten – offensteht. (1984 löst ihn Jean-François Lyotard als Rektor ab.) Damit erfährt auch D.s langjähriger politischer Einsatz für die Philosophie als Unterrichtsfach seine institutionelle Anerkennung, deren Prinzipien in dem großen, vor allem die wissenschaftspolitischen und curricularen Überlegungen zusammenfassenden Werk Du droit à la philosophie (1990) zusammengefaßt werden. Im gleichen Jahr wird D. für den Forschungsschwerpunkt »Philosophische Institutionen« in die »École des hautes études en sciences sociales« gewählt, an der er bis heute lehrt. Zu Vorträgen und Gesprächen wird D. inzwischen weltweit und fachübergreifend eingeladen. Bei großer Popularität in den USA ist seine akademische Karriere in Frankreich umstritten geblieben. Ab 1986 zeugen mehrere Veröffentlichungen von der Zusammenarbeit D.s mit den beiden Architekten Bernard Tschumi und Peter Eisenmann. Der Dekonstruktivismus ist zu einem Architekturstil geworden.

Diese Aktivität steht zugleich im Zusammenhang der fortlaufenden Beschäftigung mit Fragen der gegenwärtigen Kunst und Ästhetik. Schon 1986 hat D. den Zeichnungen Antonin Artauds eine große Studie unter dem Titel Forcener le subjectile (Das Subjektil entsinnen) gewidmet, 1996 folgt eine zweite anläßlich einer Ausstellung im Museum for Modern Art in New York (Artaud le Moma, 2002). Bedeutend ist auch die im Louvre 1990 organisierte Ausstellung Mémoires d aveugle (Aufzeichnungen eines Blinden), in deren Katalogtext D. noch einmal seine These von der ursprünglichen Verspätung des sichtbaren Zeichens als Hervorbringung einer Spur des Unsichtbaren entwickelt. Der Maler gibt keine vorausliegende Sichtbarkeit wieder, sondern macht beim Malen oder Zeichnen seine eigene Blindheit erst sehend. Die hierbei ins Spiel kommende Figur der Berührung als Konstitution einer Oberfläche führt D. zu den phänomenologischen Modellen Husserls und Merleau-Pontys zurück. In Le toucher, Jean-Luc Nancy (2000) wird diese Spekulation später am Beispiel der Auseinandersetzung mit dem Werk des philosophischen Weggenossen Nancy wiederaufgegriffen.

Das basale Modell einer Wiedergabe als Invention beherrscht auch D.s Beschäftigung mit den Medien. Angefangen bei der Photographie, mit der er sich anläßlich der einschlägigen Arbeiten Roland Barthes’ nach dessen plötzlichen Tod 1980 (Les morts de Roland Barthes, 1981; Die Tode des Roland Barthes) sowie in seinem Kommentar »Lecture« zum Photoroman von Marie-Françoise Plissart Droit de regards (1985; Recht auf Einsicht) auseinandergesetzt hat, um die Möglichkeiten einer rein bildlichen Photo-Grammatik zu erörtern.

Nietzsche und Heidegger bleiben Thema für D. Ein Vortrag über Nietzsche im Konferenzort Cérisy-la-Salle wird 1976 viersprachig veröffentlicht: Éperons. Les styles de Nietzsche. Es folgen die Otobiographies. L enseignement de Nietzsche et la politique du nom propre (1984; Otobiographien … Die Lehre Nietzsches und die Politik des Eigennamens). Auch Préjugés. Devant la loi (1985; Préjugés. Vor dem Gesetz) geht zurück auf einen Vortrag D.s in Cérisy-la-Salle. Thema ist sowohl Lyotard (das Konferenzthema) als auch Kafkas Kurzgeschichte »Vor dem Gesetz«. 1980 war D. selbst Thema der dortigen Konferenz, diesmal gestaltet von seinen beiden Freunden Philippe Lacoue-Labarthe und Jean-Luc Nancy (Les Fins de l homme. A partir du travail de J. D., 1981). Mittlerweile haben die Tagungen über und mit D. in Cérisy zur Regelmäßigkeit eines Fünfjahresrhythmus gefunden und haben 1992 das Kolloquium Le Passage des frontières. Autour du travail de J. Derrida., 1997 das Kolloquium Animal autobiographique. Autour de J. D. und 2002 das Kolloquium La démocratie à venir (autour de J. D.) stattgefunden.

1987 ist das Jahr, in dem in Frankreich – fast zeitgleich mit der Affäre um Paul de Man – Viktor Farías’ Heidegger et le Nazisme eine umfassende Diskussion um Heideggers Philosophie und Leben auslöst, an der sich auch D. beteiligt. Seine beiden Veröffentlichungen zu Heidegger erscheinen jedoch vor dem Ausbruch der Debatte: Psyché. Inventions de l autre (1987; daraus: Geschlecht. Sexuelle Differenz, ontologische Differenz. Heideggers Hand, 1988) und De l esprit. Heidegger et la question (1987; Vom Geist. Heidegger und die Frage). In Geschlecht untersucht D., ob das Dasein, das Heidegger in Sein und Zeit neutral versteht, d.h. als keines der beiden Geschlechter, die Möglichkeit eröffnet, eine sexuelle Differenz vor der Dualität zu denken. D. hatte es schon in den Positionen ausgedrückt: »Die Dekonstruktion, darauf habe ich bestanden, ist nicht neutral. Sie interveniert.« So verfolgt Vom Geist die Entwicklung des Geistbegriffs bei Heidegger vom frühen Sein und Zeit über die Rektoratsrede bis hin zum späten Ursprung der Sprache. Auch die Hommage an Paul de Man nach seinem Tode Mémoires. Pour Paul de Man (1985; Memoires. Für Paul de Man, 1988) erscheint vor dem Skandal um de Mans antijüdische Jugendschriften, in den sich D. mit einer Kampfschrift Like the Sound of a Sea Deep within a Shell: Paul de Man s War (1988; Wie Meeresrauschen auf dem Grunde einer Muschel) sogleich einmischt. Heidegger stellt seinerseits für D. immer wieder eine Herausforderung zur Re-Lektüre dar, die das Unmögliche am Möglichen gegen den Strich eines dogmatischen Verständnisses herausarbeiten will. So wird das Konzept des Todes von Sein und Zeit in Apories. Mourir … s attendre aux »limites de la vérité« (1996; Aporien. Sterben … auf die »Grenzen der Wahrheit« gefaßt sein) auf den nicht mehr kalkulierbaren Horizont einer Möglichkeit der Unmöglichkeit appliziert (vgl. 1990, »Donner la mort«. In: L éthique du don, 1992).

Eine neue Phase im Denken D.s wird durch das 1990 publizierte Werk Donner le temps. La fausse monnaie I (Falschgeld. Zeit geben I) eröffnet. In den Vordergrund tritt immer mehr die ethische Orientierung des Denkens, die mit dem bereits früh entwickelten Begriff der Gabe zugleich der aporetischen Grundfigur einer Möglichkeit der Unmöglichkeit treu bleibt. Die Gabe wird von D. radikal als Gegensatz jeder Tauschlogik gedacht, deren Kompensation der Verpflichtung zur Gegengabe das eigentliche Ereignishafte der Gabe verfehlt: »Die Gabe als Gabe dürfte letztlich nicht als Gabe erscheinen: weder dem Gabenempfänger noch dem Geber. Gabe als Gabe kann es nur geben, wenn sie nicht als Gabe präsent ist.« Damit impliziert D. zugleich ein Weiterdenken der paradoxen, apräsentischen Zeitstruktur bei Heidegger hinsichtlich einer Verantwortung gegenüber dem Nichtberechenbaren eines Ereignisses als Eintreten des Unerwarteten. Welche politischen Konsequenzen dies für ihn impliziert, hat D. in einer Fülle von Publikationen seit Anfang der 90er Jahre demonstriert. Die Frage nach dem Eigenen oder Eigentlichen einer kulturellen Identität stellt sich im europäischen Rahmen für D. als Frage nach dem anderen Kap, an dem bereits Paul Valéry die Bestimmung Europas ausgerichtet hatte (1991, L autre cap suivi de La démocratie ajournée; Das andere Kap. Die vertagte Demokratie). Was in diesem Rahmen Gerechtigkeit heißen kann, hat D. schon in früheren Überlegungen (z.B. in Force de loi. »Le fondement mystique de l autorité«, 1990; Gesetzeskraft. Der »mystische Grund der Autorität«) diskutiert: Die »Idee der Gerechtigkeit« läßt sich auf keine rationale Begründung zurückführen und zwar »aufgrund ihrer Forderung nach einer Gabe ohne Austausch, ohne Zirkulation, ohne Vernunft und ohne Rationalität im Sinne des ordnenden, regelnden, regulierenden Beherrschens.«

1993 greift D. in Spectres de Marx (Marx Gespenster) die berühmte Formel vom »Gespenst« des Kommunismus auf, um sie im Sinne der eigenen, schon früher ausgeprägten Aufmerksamkeit für Effekte des Wiedergängertums oder phantomhaft Unheimlichen von Wiederholungen in die Dekonstruktion eines zugleich politischen Begriffs von Gegenwart münden zu lassen. Hierzu dient ihm auch Hamlets Klage darüber, daß »the time is out of joint«, denn im Unverfügten der Zeit kommt ihre unhintergehbare Differenz von Vergangenheit und Zukunft deutlich zum Ausdruck. Insofern will D. mit seiner »Spektrologie« die von Marx diagnostizierte Gespensterhaftigkeit gerade als Bedingung einer Möglichkeit potenzieren, »ohne die es weder Ereignis noch Geschichte, noch das Versprechen von Gerechtigkeit gäbe«, ja ohne deren Wiedergängertum selbst keine Zukunft des Marxismus denkbar wäre. Auch in Politique de l amitié (1994; Politik der Freundschaft) geht es um Aspekte des Gespenstischen, wenn D. den Freund in seiner Doppelrolle als Gleichen und Anderen betrachtet. Diese Duplizität ist nicht entscheidbar und wird als Motor einer politischen Kraft der Freundschaft jenseits eines subjektiven Selbstbewußtseins betont. Sie soll getragen sein von einer »unbedingten Verantwortung«, die sich in keine legislativen Schutz- oder Kontrollmechanismen flüchtet. Es ist insofern eine »radikale Demokratie«, »sie bleibt künftig, bleibt im Kommen, bleibt, indem sie kommt, das ist ihr Wesen, sofern sie bleibt«. Es ist ein »double-bind«, das nicht im Sinne der Carl Schmittschen Freund-Feind-Dichotomie entscheidbar ist, vor allem nicht was den von D. untersuchten Sonderbereich der »Gastfreundschaft« anbelangt (vgl. De l hospitalité, 1997; Von der Gastfreundschaft).

Die Formel von der Unbedingtheit des Möglichen mit ihrer Betonung von Unberechenbarkeit bzw. Unvorhersehbarkeit bis hin zur Unmöglichkeit bestimmt alle neueren politischen Interventionen D. s. Die Forderung nach einer neuen Universitätspolitik (L université sans condition, 2001; Die unbedingte Universität) mündet mit ihrem Bekenntnis zu einem uneingeschränkten Recht auf Hinterfragung und Diskussion sowie Widerstand gegen politische oder ökonomische Interessen in einem »Denken des unmöglichen Möglichen, des Möglichen als des Unmöglichen, ein Denken des Unmöglich-Möglichen, das sich durch die metaphysische Interpretation der Möglichkeit oder der Virtualität nicht länger fassen läßt.« In seinem Discours de Francfort anläßlich der Verleihung des Adornopreises (2002, Fichus) bekennt D. seine Verbundenheit gegenüber Adorno, indem er die gemeinsame Bezugnahme auf das Benjaminsche »Paradoxon der Möglichkeit des Unmöglichen« hervorhebt. In sieben Kapitelentwürfen eines »erträumten Buches« faßt er unter dem Stichwort der Gemeinsamkeiten mit der Kritischen Theorie noch einmal die Grundzüge seines eignen Denkens zusammen: 1. die Erbschaft von Hegel und Marx, 2. die Rezeption Heideggers »im Zuge der politischen Tragödie«, 3. das Interesse für die Psychoanalyse, 4. die Verantwortung »nach Auschwitz«, 5. eine Geschichte der »Widerstände und Mißverständnisse« zwischen französischen und deutschen Denkern (D. nennt hier vor allem Habermas und Gadamer), 6. die Frage nach der Literatur und 7. eine »neue kritische Ökologie«, festgemacht in erster Linie an einer Wiederanerkennung des Tieres und der Animalität im Menschen. In der jüngsten Beschäftigung mit dem von der amerikanischen Politik aufgebrachten Begriff des »Schurkenstaats« (Voyous. Deux essais sur la raison, 2003) unterstreicht D. erneut die Unbestimmtheit und Unentscheidbarkeit als Grundzug einer demokratischen Freiheit, die Möglichkeit und Unmöglichkeit miteinschließt. Am Beispiel der politischen Souveränität zeigt er, daß der den »Schurkenstaaten« unterstellte Machtmißbrauch von der souveränen Verfügung über den Ausnahmezustand bereits impliziert wird. Eine geteilte Souveränität in einer »zukünftigen Demokratie« ist dagegen keine Heilsvorstellung, sondern die Verweisung auf eine Gerechtigkeit, die »heterogen und rebellisch, irreduzibel auf das Gesetz, die Macht und die Ökonomie der Erlösung« bleibt. Was für D. in diesem Zeichen der Unbedingtheit des Unberechenbaren immer aber zu denken bleibt, ist die Ankunft, das Kommen des Anderen in seiner unaufhebbaren Alterität.

Kimmerle, Heinz: Jacques Derrida zur Einführung. Hamburg 41997. – Bennington, Geoffrey/Derrida, Jacques: Jacques Derrida. Ein Portrait. Frankfurt am Main 1994. – Rorty, Richard: Dekonstruieren und Ausweichen. In: Ders.: Eine Kultur ohne Zentrum. Stuttgart 1993. – Descombes, Vincent: Das Selbe und das Andere. Fünfundvierzig Jahre Philosophie in Frankreich. Frankfurt am Main 1981.

Katharina Mai/Michael Wetzel

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Holz, Hans Heinz (S. Abbondio): Lenin
Horst, Thomas (Stuttgart): Aristippos, Benjamin, Kierkegaard, Rickert
Horster, Detlef (Hannover): A. Adler, Aristoteles, Bloch, Habermas, Luhmann, Sokrates, Thomas von Kempen
Hose, Martin (München): Diogenes Laërtios
Hösle, Vittorio (Tübingen): Lullus
Hoyer, Ulrich (Münster): Gassendi
Hühn, Lore (Berlin): Schopenhauer
Hülle, Alexander (Stuttgart): Melanchthon, C.F. von Weizsäcker
Jamme, Christoph (Jena): Cassirer
Janowski, Franca (Stuttgart): Gentile
Jung, Thomas (Frankfurt am Main): Epiktet
Jung, Werner (Duisburg): Hartmann, Rosenkranz, Ruge
Kaegi, Dominic (Luzern): Heidegger
Kahl, Joachim (Marburg): Topitsch
Karge, Gesine (Berlin): Mach
Keil, Geert (Berlin): Apel, Strawson
Klein, Jürgen (Hamburg): Bacon
Knittel, Elisabeth (Allensbach): Voltaire
Knittel, Hermann (Allensbach): Seuse
Knopf, Jan (Karlsruhe): Korsch
Kocyba, Hermann (Frankfurt am Main): Deleuze
Köller, Wilhelm (Kassel): Peirce
König, Traugott (Frankfurt am Main): Barthes, Kojève, Sartre
Köpf, Ulrich (Tübingen): Bernhard von Clairvaux
Kraus, Manfred (Tübingen): Pyrrhon von Elis
Krauß, Henning (Augsburg): Beauvoir
Kreidt, Dietrich (Stuttgart): Thomasius
Krüger, Marlis (Bremen): Mannheim, Parsons
Kühnl, Reinhard (Marburg): Lukács, Marx/Engels, Spengler
Kulenkampff, Arend (Frankfurt am Main): Reid
Kytzler, Bernhard (Durban): Campanella, Cicero, Joachim da Fiore, Marc Aurel, Morus, Seneca, Xenophon
Laarmann, Matthias (Bochum): Heinrich von Gent
Lachmann, Rolf (Köln): Langer
Lambrecht, Lars (Hamburg): B. Bauer
Lang, Peter Christian (Frankfurt am Main): Adorno, Dilthey, Gadamer, Horkheimer, Plotin, Singer
Lazzari, Alessandro (Luzern): Reinhold
Lohmann, Hans-Martin (Heidelberg): Anders, Freud, Kautsky
Lunau, Martina (Tübingen): M. Mead, Toynbee
Lutz, Bernd (Stuttgart): Anselm von Canterbury, Jaspers, Löwith
Maas, Jörg F. (Hannover): Bayle, Danto, Goodman, Toulmin
Mai, Katharina (Stuttgart): Derrida
Martens, Ekkehard (Hamburg): Platon
Maser, Peter (Telgte): Buber, Scholem
Maurer, Ernstpeter (Dortmund): Quine, Wittgenstein
Meckel, Wolfgang (Staffel): Abaelard, Averroës, Avicenna, Maimonides, Ockham
Mehring, Reinhard (Berlin): Kelsen, Schmitt
Meier, Albert (Kiel): Holbach
Meier, Heinrich (München): L. Strauss
Mensching, Günther (Hamburg): Duns Scotus
Meuter, Norbert (Berlin): MacIntyre
Meyer, Thomas (Dortmund): Nelson
Mohl, Ernst Theodor (Seeheim-Jugenheim): Heß
Münch, Dieter (Berlin): Brentano
Neumann, Sabine (Münster): Flusser
Ollig, Hans-Ludwig (Frankfurt am Main): Cohen, Natorp, Riehl, Windelband
Opitz, Peter J. (München): Voegelin
Peter, Niklaus (Riehen/Basel): Overbeck
Pietsch, Christian (Mainz): Dionysius Areopagita
Pollmann, Karla (St. Andrews): Prudentius
Prechtl, Peter (München): Bentham, Dewey, Hume, James, G.H. Mead, Nussbaum, A. Smith, Taylor
Pries, Christine (Frankfurt am Main): Lyotard
Prill, Ulrich (Münster): Bachelard, Klossowski, Malebranche, Spinoza
Raab, Jürgen (Konstanz): Sennett
Raffelt, Albert (Freiburg): Blondel, Rahner
Rentsch, Thomas (Dresden): Husserl, Lask, Simmel, Suárez
Reschke, Renate (Berlin): Nietzsche
Richter, Mathias (Berlin): Castoriadis, Gorz
Rohr, Barbara (Bremen): Weil
Rommel, Bettina (Freiburg): Alembert, Condillac, Condorcet, Taine
Roughley, Neil (Konstanz): Gehlen
Sandkühler, Hans Jörg (Bremen): Dühring, Labriola, Plechanow, Schelling
Schäfer, Thomas (Berlin): Althusser, Foucault
Scherer, Georg (Oberhausen): Al-Farabi, Pieper, Stein, Thomas von Aquin
Schmidt-Biggemann, Wilhelm (Berlin): Leibniz, Pascal
Schmitz, Bettina (Würzburg): Irigaray, Kristeva
Schmitz, Matthias (Hamburg): Arendt, Herder, W. von Humboldt, Montaigne, Rousseau
Schneider, Thomas (Linsengericht): Hobbes, Locke, Machiavelli
Scholten, Clemens (Köln): Johannes Philoponos
Schönberger, Rolf (Regensburg): Buridanus
Schönwälder, Karen (London): Babeuf
Schorpp, Maria (Konstanz): Popper
Schürgers, Norbert J. (Lauf a. d.Pr.): M. Adler, Russell
Schwab, Hans-Rüdiger (Münster): Albertus Magnus, F. von Baader, L. Büchner, Erasmus von Rotterdam, Hemsterhuis, Reuchlin, Schweitzer
Semler, Christian (Berlin): Heller
Soeffner, Hans-Georg (Konstanz): Goffman
Stoecker, Ralf (Bielefeld): Davidson
Tenigl, Franz (Wien): Klages
Thaidigsmann, Edgar (Ravensburg): Barth, Tillich
Theisen, Joachim (Nea Kifissia/Athen): Meister Eckhart, Tauler
Thiel, Rainer (Marburg): Simplikios
Thoma, Heinz (Halle): Helvétius
Thunecke, Inka (Berlin): Camus
Ulrich, Jörg (Kiel): Hildegard von Bingen
Vietta, Silvio (Hildesheim): Vico
Villwock, Jörg (Niederhausen/Ts.): Blumenberg
Vogt-Spira, Gregor (Greifswald): Menander, Theophrast
Vöhler, Martin (Berlin): Longinos
Voigt, Uwe (Bamberg): Comenius
Vollhardt, Friedrich (Hamburg/Gießen): F. H. Jacobi, Mandeville, Mendelssohn, Shaftesbury
Waszek, Norbert (Paris): Stirner
Weber, Walter (Bremen): Baumgarten, Reimarus, Teilhard de Chardin, Wolff
Weinmann, Martin (Wiesbaden): Bergson
Weiß, Johannes (Kassel): Weber
Welsch, Wolfgang (Magdeburg): Lyotard
Werner, Reinold (Paris): Böhme, Marcel, Nikolaus von Kues
Wetzel, Michael (Bonn): Derrida
Wichmann, Thomas (Berlin): Descartes, Saussure
Wild, Reiner (Mannheim): Hamann
Willaschek, Marcus (Münster): Putnam
Winter, Michael (Koblenz): Fourier, Paine, Sade
Wohlrapp, Harald (Hamburg): Lorenzen
Wolf, Frieder Otto (Berlin): Ferguson, Goldmann, Lefebvre
Wörther, Matthias (München): Kepler, Kopernikus, Whitehead
Wüstehube, Axel (Münster): Moore
Zacher, Klaus-Dieter (Berlin): Demokrit, Epikur, Leukipp, Lukrez, Plutarch
Zeidler, Lothar (Edison/New York): Spencer
Zimmer, Jörg (Girona): Holz
Zimmermann, Bernhard (Konstanz): Anaximenes, Antiphon, Diogenes von Sinope, Kritias, Thales
Zimmermann, Wolfgang (Tübingen): Bruno, Calvin, Pico della Mirandola, Weigel
Zinser, Hartmut (Berlin): Feuerbach

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