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Metzler Philosophen-Lexikon: Wittgenstein, Ludwig

Geb. 24. 4. 1889 in Wien;

gest. 29. 4. 1951 in Cambridge

Im September 1920 nahm im abgelegenen Trattenbach in Niederösterreich ein Sonderling seine Tätigkeit als Volksschullehrer auf. Die ihm eigentlich zugewiesene Stelle in einem Wallfahrtsort hatte er ausgeschlagen: »Hier gibt es einen Park und einen Springbrunnen, ich wünsche aber gänzlich ländliche Verhältnisse.« Offenbar dachte W. nach der Rückkehr aus italienischer Kriegsgefangenschaft an ein enthaltsames Leben – nicht nur bei der Berufswahl, sondern auch, als er ein Millionenvermögen verschenkte. Der Sohn eines der reichsten Industriellen der Monarchie verzichtete auf seinen Anteil am väterlichen Erbe. Die Neigung zu eigenartiger Askese zeigt sein Kriegstagebuch, das überwiegend Notizen zu logischen Problemen enthält. Aus diesen Notizen ging 1918 eine logisch-philosophische Abhandlung hervor, in der das Nachdenken über Sprache und Wirklichkeit geradezu als asketische Übung vollzogen wird: der Tractatus logico-philosophicus (1921), einer der einflußreichsten philosophischen Texte des 20. Jahrhunderts. Dieses schmale Buch handelt von der Unterscheidung zwischen Weltbeschreibung und Welterlebnis: zwischen der Welt, die wir wie ein Mosaik zerlegen und dann durch einfache oder komplexe Sätze abbilden, und dem Sinn der Welt, der sich uns zeigen muß, den wir aber nicht beschreiben und erst recht nicht herbeireden können. Wir können nur erfahren, wie die Lebensprobleme verschwinden. »Daß das Leben problematisch ist, heißt, daß Dein Leben nicht in die Form des Lebens paßt. Du mußt dann Dein Leben verändern, und paßt es in die Form, dann verschwindet das Problematische.« Eine solche Antwort auf die Sinnfrage darf nicht durch Sprache verdeckt werden – darauf zielt der vielzitierte Schlußsatz des Tractatus: »Wovon man nicht sprechen kann, darüber muß man schweigen.« So wird die Logik gleichsam zur Bußübung. Sie umreißt die Leistung sinnvoller Sprache als Weltbeschreibung und skizziert eine Idealsprache. Sinnvolle Sätze bilden die Wirklichkeit ab, werden gleichsam wie Maßstäbe an die Wirklichkeit angelegt. Versuchen nun die Philosophen, die Gemeinsamkeit von Sprache und Wirklichkeit zu beschreiben, so ist dies genaugenommen sinnlos, denn ein Bild kann nicht seine eigene Form der Darstellung abbilden – »es weist sie auf«. Bilden Sätze die Wirklichkeit ab, so kann man dies nicht sprachlich formulieren. Demnach ist die Logik eigentlich sinnlos, und doch kann sie dazu beitragen, daß der Sinn der Welt sich zeigt. Statt zu formulieren, was allen Sätzen gemeinsam ist, muß sie aufweisen, wie die Sätze ineinanderhängen, und dieser Aufweis muß vollständig sein. So unterscheidet W. die Elementarsätze, in denen nur einfache Zeichen – als Namen für die Gegenstände – verklammert sind, von komplexeren Sätzen, die in einfachere Sätze zerlegt werden können. Diese Zerlegung beruht auf den von W. eingeführten Wahrheitstabellen: Ob der Satz »Müller ist reich und verrückt« wahr oder falsch ist, hängt davon ab, ob die Sätze »Müller ist reich« und »Müller ist verrückt« beide wahr sind oder nicht. Alle komplexen Sätze sind derart auf die Elementarsätze bezogen, daß sie für bestimmte Verteilungen von wahrˆ und falschˆ auf die Elementarsätze selber wahr oder falsch werden. Die Welt ist demnach vollständig beschrieben, wenn alle Elementarsätze einschließlich der Verteilung von wahrˆ und falschˆ angegeben werden – diese Aufgabe muß die Logik freilich den Naturwissenschaften überlassen. Sie kann selber nur die Grenze der Sprache zeigen, um uns durch eine richtige Sicht der Welt zur »Ruhe« kommen zu lassen. Der asketische Logiker »muß sozusagen die Leiter wegwerfen, nachdem er auf ihr hinaufgestiegen ist«.

W.s Weg zur Logik beleuchtet die für ihn charakteristische Konsequenz: Als Kind hatte er, abgesehen von seiner auffallenden Musikalität, vor allem technisches Interesse gezeigt. Die vielfältigen, insbesondere künstlerischen Eindrücke, die er im Elternhaus empfing, dürften nicht ohne Nachwirkungen geblieben sein. Im Wiener Palais des Stahlmagnaten Karl W. gingen neben Künstlern des Jugendstils auch Johannes Brahms und Gustav Mahler und die Wagner-Kritiker Eduard Hanslick und Max Kalbeck ein und aus. Daß W. bei allem Grübeln über den Sinn des Lebens immer dem Tiefsinn auswich, entspricht seiner Distanz zu Wagners mythologischem Gesamtkunstwerk. Die äußerlich unbelastete Jugend war überschattet vom Freitod des älteren Bruders Rudolf. Vielleicht wäre hier ein Anstoß zu suchen für die zwanghafte Suche nach dem vollkommenen Leben, das keiner Rechtfertigung bedarf. Nach einer eher glanzlosen Schulzeit nahm W. 1906 ein Ingenieurstudium auf, zuerst in Berlin, dann 1908 in England. Dort verlagerte sich sein Interesse zunehmend auf die Grundlagen der Wissenschaft, zunächst der Mathematik, dann der Logik, die gerade damals in England zur Grundlagendisziplin schlechthin avancierte. Bertrand Russell hatte das Problem einer Ableitung der Mathematik aus logischen Grundsätzen in Angriff genommen. Er wurde für den jungen W. zum wichtigsten Lehrer – und bald auch zum wichtigsten Gegner. Seine Logik erschien W. nicht hinreichend selbstverständlich, denn sie mußte – das ist verräterisch – auf stützende Hilfssätze zurückgreifen. Wie sollte man durch eine solche Logik zur angestrebten Ruhe kommen? Für diese mit der Logik verflochtene Sinnfrage fehlte umgekehrt Russell das Verständnis. Im Tractatus hatte W. die gesuchte Logik skizziert, die alle Probleme durch die Wahl der einen richtigen Zeichensprache zum Verschwinden bringt. Doch auch das einfache Leben des Volksschullehrers als praktische Kehrseite und Konsequenz dieser Philosophie befreite ihn nicht von der verzweifelten Suche nach dem sinnvollen Leben. War die im Tractatus erreichte Unterscheidung von Weltbeschreibung und Welterlebnis unangemessen einfach? Oder war der logische Umriß der Sprache nicht evident? Gottlob Frege jedenfalls, der Begründer der modernen Logik, konnte wenig damit anfangen. W. berichtete Russell, er habe Frege das Manuskript zugesandt. »Er hat mir vor einer Woche geschrieben und ich entnehme daraus, daß er von dem Ganzen kein Wort versteht. Meine einzige Hoffnung ist also, Dich bald zu sehen und Dir alles zu erklären, denn es ist schon sehr bedrückend, von keiner einzigen Seele verstanden zu werden!« Diese Hoffnung erfüllt sich nur teilweise.

Russell schreibt zwar die Einleitung zu einer – im Gegensatz zum Erstdruck von 1921 – sorgfältigen zweisprachigen Londoner Ausgabe des Tractatus (1922), doch ist W. mit seiner Interpretation nicht einverstanden. Seit 1924 interessiert sich Moritz Schlick für den wissenschaftstheoretischen Ertrag der Abhandlung. Auch er bleibt gleichgültig gegenüber der Frage nach dem Sinn der Welt in den Schlußpassagen des Werks. Doch gelingt es ihm, W. in Gespräche über die Grundlagen der Mathematik und Naturwissenschaft zu verwickeln und ihn zur Entfaltung seiner Gedanken anzuregen. Dabei zeigt sich, daß die Jahre in Niederösterreich nicht folgenlos geblieben sind: W. hatte seine Aufgabe als Lehrer bis 1926 mit einem Höchstmaß an Engagement und Experiment versehen. Zum Erstaunen und Ärger vieler Eltern führte er den Algebraunterricht ein. Andererseits lag ihm daran, den Kindern den Lehrstoff so konkret wie möglich nahezubringen, bis hin zu nächtlichen astronomischen Exkursionen, und sie zu eigener Mitarbeit anzuregen – nicht nur bei kleineren technischen Projekten, sondern auch im Deutschunterricht: Er korrigierte Fehler in Diktaten und Aufsätzen nicht, sondern markierte sie nur am Zeilenrand, so daß die Kinder ihre Fehler selbst entdecken mußten. Insbesondere erarbeitete er zusammen mit seinen Schülern ein Wörterbuch für Volksschulen – neben dem Tractatus das zweite und letzte zu seinen Lebzeiten gedruckte Werk. Er richtete seine Aufmerksamkeit darauf, wie Kinder lernen, wie sie vor allem die Sprache zu gebrauchen lernen. Hier liegen wohl die Keime zu seiner späteren Philosophie.

Nach der Vollendung des Tractatus war er davon überzeugt, alle Denkprobleme im wesentlichen gelöst zu haben. Gegen Ende der 20er Jahre wandte er sich erneut der Frage zu, wie Sprache und Wirklichkeit ineinandergreifen, und er gelangte zu Einsichten, die vom Tractatus erheblich abweichen. Auf den ersten Blick könnte man zweifeln, ob man sich mit demselben Philosophen befaßt: Im Mittelpunkt steht nicht mehr die Vision eines Satzgefüges, das nur von einer noch gar nicht gegebenen Einheit der Naturwissenschaften her zu gewinnen wäre, sondern die jedem verfügbare Alltagssprache. Dabei ist der Singular irreführend, denn es gibt keine schlechthin verbindliche und unveränderliche Sprache, sondern zahllose einander überlappende »Sprachspiele«, und in jedem dieser Sprachspiele greifen Sprache und Wirklichkeit eigentümlich, aber ganz selbstverständlich ineinander. Probleme entstehen erst, wenn ein Philosoph glaubt, hier gäbe es etwas zu erklären. Man muß statt dessen darauf achten, wie die Sprache gelernt wird. Für jedes Sprachspiel gibt es beispielhafte Situationen, die benannt werden. So lernt ein Kind den Satz »Ich habe Schmerzen« und gebraucht ihn nur dann, wenn die Gesprächspartner zustimmen können. Die Situation läßt sich nämlich prinzipiell wiedererkennen, auch wenn man sich im Einzelfall täuschen kann – andernfalls bräche das Sprachspiel bald zusammen, unserem gemeinsamen Umgang mit der Wirklichkeit wäre ein Ende gesetzt. Denn: Jedes Sprachspiel gehört zu einer bestimmten Lebensform. Und »wenn man quasi die Klassen der Sprachen beschreibt, die ihren Zweck erfüllen, dann hat man damit ihr Wesentliches gezeigt und damit die unmittelbare Erfahrung unmittelbar dargestellt«.

Solche Gedanken entwickelt W. seit 1929 in Cambridge – nachdem er in Wien für seine Schwester ein Haus entworfen und in dessen strengem, schmucklosem Stil gleichsam den Tractatus architektonisch anschaulich gemacht hat. Die Förderung durch seine englischen Freunde trägt ihm zunächst Forschungs- und Lehraufträge, schließlich im Jahre 1939 die Nachfolge auf den Lehrstuhl des Philosophen George Edward Moore ein. Allerdings fügt er sich kaum ins übliche Bild des Philosophieprofessors; 1947 legt er sein Amt vorzeitig nieder. Seine Lehrveranstaltungen verlangen von allen Beteiligten ein erhebliches Maß an Konzentration, und statt dicke Bücher zu veröffentlichen, füllt er Zettel und Notizbücher mit unzähligen Argumentationsstücken und -splittern.

Erst aus dem Nachlaß wird 1953 sein Hauptwerk Philosophische Untersuchungen herausgegeben. Bereits 1945 hat er zu dessen erstem Teil ein Vorwort entworfen, in dem es heißt: »Die philosophischen Bemerkungen dieses Buches sind gleichsam eine Menge von Landschaftsskizzen Die gleichen Punkte, oder beinahe die gleichen, wurden stets von neuem von verschiedenen Richtungen her berührt und immer neue Bilder entworfen So ist also dieses Buch eigentlich nur ein Album.« Immerhin sind nicht wenige Ansichten in W.s Album bestürzend. Fundamental ist seine Gedankenreihe über die Frage: Was bedeutet »einer Regel folgen«? Man bringt etwa einem Schüler das Addieren im Dezimalsystem bei. Wann kann man sagen, er habe die Regel verstanden? Nehmen wir an, er rechne im Zahlenraum bis 1000 zu unserer Zufriedenheit. »Wir lassen nun den Schüler einmal eine Reihe (etwa + 2ˆ) über 1000 hinaus fortsetzen, – da schreibt er: 1000, 1004, 1008, 1012. Wir sagen ihm: Schau, was du machst!ˆ – Er versteht uns nicht. Wir sagen: Du solltest doch zwei addieren; schau, wie du die Reihe begonnen hast! nimm an, er sagte, auf die Reihe weisend: Ich bin doch auf die gleiche Weise fortgefahren! Wie wird denn entschieden, welches an einem bestimmten Punkt der richtige Schritt ist?« Worauf will W. mit diesem bizarren Beispiel hinaus? Wir könnten doch sagen: Die Übergänge bei der Addition sind dadurch bestimmt, wie die Formel »gemeint« war. Haben wir aber bei der Aufgabenstellung schon an den Übergang von 1000 zu 1002 gedacht? Wohl kaum – warum sollten wir also nicht gemeint haben: addiere 2 bis 1000, 4 bis 2000, 8 bis 3004 usw.? Auch das wäre eine Zahlenreihe gewesen. Offenbar hat sich unser Geist nicht auf eine bestimmte Reihe konzentriert. Also ist mit dem Wort »meinen« überhaupt nichts erklärt – und zwar nicht nur beim Rechnen: Man bringt etwa einem Kind die Farbwörter bei, indem man auf Muster zeigt. Dann muß das Kind »rot« auf viele rote Gegenstände anwenden, bevor man sagen kann, es habe das Farbwort gelernt. Vielleicht stellt sich aber irgendwann heraus, daß es eine rote Glasscheibe nicht »rot« nennt, weil sie durchsichtig ist. So labil ist die Verknüpfung von Sprache und Wirklichkeit, und deshalb funktioniert sie nur als Sprachspiel – wir halten uns sozusagen gegenseitig in Schach und gewöhnen einander die bizarren Regeln ab. Natürlich kann man dann Sätze über geistige Vorgänge, oder über Schmerzen, nicht mehr auf »private« Erfahrungen zurückführen – vielmehr muß man typische Züge der Situationen aufsuchen, in denen Wörter wie »meinen«, »denken«, »fühlen«, »erwarten« vorkommen. Achtet man auf die »Grammatik« dieser Wörter, d.h. auf die Bedingungen für ihren alltäglichen Gebrauch, so erledigen sich viele philosophische Probleme von selbst, wie etwa die Frage, »was« wir denn haben, wenn wir Schmerzen haben. »Das Wesen ist in der Grammatik ausgesprochen.« So versucht W. auch in seiner späten Philosophie – viel differenzierter als zuvor –, durch das Nachdenken über die Sprache zur Ruhe zu kommen: »Die Klarheit, die wir anstreben, ist allerdings eine vollkommene. Aber das heißt nur, daß die philosophischen Probleme vollkommen verschwinden sollen. Die eigentliche Entdeckung ist die, die mich fähig macht, das Philosophieren abzubrechen, wann ich will Es gibt nicht eine Methode der Philosophie, wohl aber gibt es Methoden, gleichsam verschiedene Therapien.«

Der therapeutische Effekt droht jedoch in der Nachfolge W.s zu verschwinden. Schon die im Tractatus entwickelten Ideen waren recht einseitig aufgenommen worden: Die Wahrheitstabellen und der Gedanke einer Zerlegung der Welt in elementare Sachverhalte wurden später von Rudolf Carnap fruchtbar gemacht für eine »abstrakte Semantik«. Hier sollte möglichst genau beschrieben werden, wie eine formale Wissenschaftssprache auf die Wirklichkeit bezogen ist. Dabei trat W.s Bemühung um den unsagbaren Sinn der Welt ganz in den Hintergrund. Auch die Wirkung der Spätphilosophie blieb von solchen Einseitigkeiten nicht frei. Die Wendung zur Alltagssprache führte zu einer Flut von Analysen zum Sprachgebrauch. Immerhin wurde immer deutlicher, daß die Sprache nicht nur dazu dient, Behauptungen mitzuteilen – wir verfolgen vielmehr ganz unterschiedliche Ziele und bedienen uns dabei der Sprache auf vielfältige Weise. Sie ist nicht ein Werkzeug, sondern ein Werkzeugkasten! Damit hat W. der Sprachphilosophie einen entscheidenden Impuls gegeben: die Sprache als lebendigen Vollzug aufzufassen. Welche metaphysischen Konsequenzen sich in den Philosophischen Untersuchungen verbergen, haben zwei amerikanische Denker hervorgehoben. Hilary Putnam zeigte, daß die Beschreibung des Sprachgebrauchs durchsichtig ist für die Wahrheitsfrage – für die Frage nach der Übereinstimmung zwischen Sprache und Wirklichkeit. In W.s Idee einer Vielfalt einander überlappender Sprachspiele steckt dann ein überraschender Gedanke: »Wahrheit« kann nicht letztgültig präzisiert und definiert werden – und doch braucht man die Vorstellung einer Verklammerung von Sprache und Wirklichkeit nicht aufzugeben. Eine Übertragung der geheimnisvollen, niemals vollends bestimmbaren und doch funktionsfähigen Regeln des Sprachgebrauchs auf die Wissenschaftsphilosophie lieferte Thomas S. Kuhn im Rahmen seiner Untersuchungen zur Geschichte der Naturwissenschaften: Auch Naturwissenschaftler gehen, wenn sie eine Theorie aufstellen, von Musterbeispielen aus. Wer sich an der Suche nach weiteren Beispielen erfolgreich beteiligen will, befindet sich in etwa in der Lage des Kindes, das die Farbwörter lernt. Und wie die Regeln für den Sprachgebrauch nicht erschöpfend dargelegt werden können, so gibt es auch in der Wissenschaft verschiedene theoretische Gebilde, die einander überlappen, aber nicht miteinander verschmolzen werden können – ja sogar konkurrieren. Putnam und Kuhn haben eine epochale Einsicht von W. präzisiert: Wie es nicht »eine« Sprache gibt, so kann man nicht nach »dem« Wahrheitsbegriff oder nach »der« Wissenschaft fragen. Es gilt, diese Relativität zu akzeptieren, ohne in Willkür zu verfallen.

Lange, Ernst Michael: Ludwig Wittgenstein. »Philosophische Untersuchungen«. Eine kommentierende Einführung. Paderborn 1998. – Buchheister, Kai/Steuer, Daniel: Ludwig Wittgenstein. Stuttgart 1991. – Malcolm, Norman: Erinnerungen an Wittgenstein. Mit einer biographischen Skizze von G. H. Wright und Wittgensteins Briefen an Norman Malcolm. Frankfurt am Main 1987. – Hacker, Peter Michael: Einsicht und Täuschung. Wittgenstein über Philosophie und die Metaphysik der Erfahrung. Frankfurt am Main 1978. – Kenny, Anthony: Wittgenstein. Frankfurt am Main 1974. – Fann, K. T.: Die Philosophie Ludwig Wittgensteins. München 1971. – Malcolm, Norman: Ludwig Wittgenstein. München 1961.

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