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Metzler Lexikon Philosophie: Esse est percipi

(lat. Sein ist Wahrgenommenwerden), Prinzip aus der Erkenntnismetaphysik von G. Berkeley, das folgendermaßen begründet und hergeleitet wird: Wenn »wahrgenommenes Ding« nichts anderes als »Komplex von Ideen im Geist des Wahrnehmenden« bedeutet, dann besteht das Sein der Dinge in ihrem Wahrgenommenwerden, d.h. ihr esse ist ihr percipi, oder anders ausgedrückt: Das Sein der Dinge besteht in ihrer Wahrnehmbarkeit. Nach Ansicht Berkeleys kann dies von jedem intuitiv erkannt werden, der darauf achtet, was unter »Existieren« bei dessen Anwendung auf sinnliche Dinge zu verstehen ist. Die Existenz eines Vorstellbaren ist die Vorstellung oder Wahrnehmung. Alle Dinge sind Wahrnehmungsgegenstände, d.h. sie haben ihr Sein im Bewusstsein. – Zur Beantwortung der Frage, woher es kommt, dass die Dinge in mehreren wahrnehmenden Subjekten in der Weise entstehen, dass sie sich in einer gemeinsamen Erfahrungswelt begegnen, sich über die Dinge verständigen und ihre Handlungen koordinieren können, rekurriert Berkeley auf Gott. Dieser bewirkt das Vorhandensein von Ideenkomplexen (Dingen) in verschiedenen Subjekten so, als wären sie denkunabhängige Dinge.

Literatur:

  • G. Berkeley: A Treatise concerning the Principles of Human Knowledge. Three Dialogues between Hylas and Philonous. In: The Works (hg. A. A. Luce). Vol. 2. London 1949 (dt.: Eine Abhandlung über die Prinzipien der menschlichen Erkenntnis. Hamburg 1957. Drei Dialoge zwischen Hylas und Philonous. Berlin 1955)
  • H. M. Bracken: Berkeley. London 1974
  • C. B. Martin/D. M. Armstrong (Hg.): Locke and Berkeley. London/Melbourne 1968.

RS

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Herausgegeben von Peter Prechtl (†) und Franz-Peter Burkard.

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