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Metzler Lexikon Philosophie: Gültig

(1) In der formalen Logik wird in verschiedener Hinsicht von g. gesprochen: (a) in Bezug auf ein Schlussverfahren: Ein Schluss mit den Prämissen A1...An und der Konklusion B heißt g., wenn die Konklusion B wahr ist, und unter der Voraussetzung, dass die Prämissen wahr sind; (b) als logisch oder formal g. wird ein solcher Schluss bezeichnet, wenn er g. ist unabhängig von dem Bestehen oder Nicht-Bestehen der Sachverhalte, auf die sich Prämissen und Konklusionen beziehen; (c) aussagenlogisch g. ist ein Schluss dann, wenn er g. ist bei jeder möglichen Verteilung der Wahrheitswerte auf die einfachen Sätze, die in Prämissen und Konklusion vorkommen, d.h. er ist g. allein aufgrund der Festlegung über die Satzoperatoren, die in den Prämissen und der Konklusion enthalten sind; (d) prädikatenlogisch g. ist ein Schluss von den Prämissen A1...An auf die Konklusion B, wenn jede Interpretation (d.i. Zuordnungsregel von Gegenstandskonstante zu einem Objekt und Prädikatkonstante zu einem Begriffsumfang), die alle Prämissen A1...An erfüllt, auch die Konklusion B erfüllt.

(2) Im Bereich der Ethik bedeutet g.: (a) Eine Norm ist g., wenn sie innerhalb eines Normensystems sanktioniert ist; (b) für eine Norm wird ein Gültigkeitsanspruch erhoben, wenn nicht nur relativ zu einem bestimmten Normensystem Aussagen über den Maßstab von gutem und schlechtem Handeln getroffen werden, sondern wenn mit diesen Aussagen ein Objektivitätsanspruch und damit der Anspruch, allgemein begründet zu sein, verbunden ist.

(3) Für den handlungs- und kommunikationstheoretischen Bereich bedeutet g., dass für die Geltungsansprüche von Wahrheit oder normativer Richtigkeit eine Anerkennungswürdigkeit besteht. D.h. die Anerkennung hängt von der Sicherheit ab, dass unter geeigneten Umständen eine intersubjektive Übereinstimmung herbeigeführt werden kann.

Literatur:

  • J. Habermas: Was heißt Universalpragmatik. In: K.-O. Apel (Hg.): Sprachpragmatik und Philosophie. Frankfurt 1976. S. 178
  • F. v. Kutschera/A. Breitkopf: Einführung in die moderne Logik. Freiburg/München 1971. S. 10 f., 40 ff., 90
  • E. Tugendhat: Vorlesungen über Ethik. Frankfurt 1973. S. 19.

PP

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WvH Wolfram von Heynitz, Weiburg

Herausgegeben von Peter Prechtl (†) und Franz-Peter Burkard.

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