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Lexikon der Psychologie: Freundschaft

Freundschaft, ist eine zwischenmenschliche Beziehung, die besonders viel individuellen Gestaltungsspielraum bietet. Freundinnen und Freunde bestimmen selbst, wie die Freundschaft geführt werden soll, wie intensiv, wie nah, wie offen, wie oft und in welcher Art und Weise sie füreinander da sein wollen. Freundschaft kann nicht über bestimmte Inhalte oder Handlungen charakterisiert werden. Dennoch gibt es Charakteristika, die Freundschaften von anderen zwischenmenschlichen Beziehungen abgrenzen: Freundschaft
- ist eine dyadische, persönliche, informelle Sozialbeziehung, deren Existenz auf Gegenseitigkeit beruht,
- besitzt für jede Freundin und jeden Freund einen Wert, der unterschiedlich starkes Gewicht haben und aus verschiedenen inhaltlichen Elementen zusammengesetzt sein kann,
- beruht auf Freiwilligkeit bezüglich Wahl, Gestaltung und Fortbestand der Beziehung,
- beinhaltet einen Vergangenheits- und einen Zukunftsaspekt;
- hat als unabdingbaren Bestandteil einen positiven Charakter,
- keine offene Sexualität im Sinne von Geschlechtsverkehr..
In der Personal-Relationship-Forschung werden in querschnittlich angelegten Studien oftmals Freundschaften oder Personen, die über Freundschaften berichten, nach abgestuften Merkmalen – z.B. Alter, Geschlecht, Länge der Freundschaft – geordnet. Dann wird geprüft, inwieweit diese Merkmale mit dem Ausprägungsgrad anderer Variablen zusammenhängen – z.B. Häufigkeit und Art der Interaktion, Kosten und Nutzen der Beziehung, Gesprächsinhalte, soziale Unterstützung, Intimität, Selbstenthüllung und Konflikt. Die längsschnittliche Betrachtung von Freundschaften geschieht zum einen aus der Lebenslaufperspektive: Was kennzeichnet und unterscheidet Kinderfreundschaften, Freundschaften unter Adoleszenten, Freundschaften unter Erwachsenen und Freundschaften im fortgeschrittenen Lebensalter? Zum anderen wird der Prozeß des Führens von Freundschaft untersucht: Was charakterisiert z.B. Entstehung, Entwicklung, Erhaltung und Auflösung von Freundschaften? Ein wichtiger Ansatz über das Funktionieren von Erwachsenenfreundschaften stammt von Paul H. Wright und kombiniert Selbstkonzeptforschung und Lerntheorie: Durch belohnende Interaktionen werden die Ziele des Selbst in Freundschaften gefördert. So können einem Freunde etwa vermitteln, daß man ein kompetenter Mensch ist, mit dem es sinnvoll ist, Zeit zu verbringen.

A.A.

Literatur
Auhagen, A. E. (1993). Freundschaft unter Erwachsenen. In A. E. Auhagen & M. v. Salisch (Hrsg.), Zwischenmenschliche Beziehungen. Göttingen: Hogrefe.
Fehr, B. (1996). Friendship processes. Thousand Oaks: Sage.

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  • Die Autoren
Gerd Wenninger

Die konzeptionelle Entwicklung und rasche Umsetzung sowie die optimale Zusammenarbeit mit den Autoren sind das Ergebnis von 20 Jahren herausgeberischer Tätigkeit des Projektleiters. Gerd Wenninger ist Mitherausgeber des seit 1980 führenden Handwörterbuch der Psychologie, des Handbuch der Medienpsychologie, des Handbuch Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz sowie Herausgeber der deutschen Ausgabe des Handbuch der Psychotherapie. Er ist Privatdozent an der Technischen Universität München, mit Schwerpunkt bei Lehre und Forschung im Bereich Umwelt- und Sicherheitspsychologie. Darüber hinaus arbeitet er freiberuflich als Unternehmensberater und Moderationstrainer.

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