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Serie: Die Epochen Europas: 1000 Jahre Selbstfindung

Epoche der Finsternis oder märchenhafte Ritterzeit? Die Wahrheit lautet: Im Mittelalter formierte sich unser Europa der Staaten und Städte.
Der Waren- und Geldverkehr wollte kontrolliert werden, Urkunden und Verträge waren abzuschließen, kurz: Im boomenden Europa wuchs der Bedarf an Personen, die des Lesens, Schreibens, Rechnens und möglichst auch der Juristerei kundig waren. Die Bildung, die Klöster vermittelten, genügte nicht mehr. In den Städten entstanden Schulen, um Grundkenntnisse zu lehren. Im Jahr 1088 gründeten Juristen und ihre Schüler dann in Bologna die erste universitas magistrorum et scholarium, um 1200 entstand die nächste mit dem Schwerpunkt Theologie und Philosophie in Paris. Es folgten weitere Universitäten, ab 1229 nur noch von geistlichen oder weltlichen Mächtigen gestiftet. Magister und Scholaren verbanden sich durch Eid, legten fest, wer Mitglied werden durfte und welche Qualifikationen ein Lehrer aufweisen musste. In diesen Zeiten kam auch der Begriff natio auf. Gemeint waren Landsmannschaften, beispielsweise in Bologna die Nation der Italiener und die der Nichtitaliener.

Derweil begann ein Krieg zwischen den »Großmächten« des Mittelalters: Kaiser und Papst. Wie seine Vorgänger hatte auch König Heinrich IV. (1050 –1106) das Recht auf Investitur von Bischöfen und Äbten genutzt, um Gefolgsleute in Position zu bringen. Doch bei der Neubesetzung des Erzbistums Mailand im Jahr 1076 versuchte ihm Papst Gregor VII. (amtierte 1073 – 1085) hineinzureden, verhängte gar als Warnung den Kirchenbann über einige Parteigänger Heinrichs und verlangte vom deutschen König schriftlich Gehorsam gegenüber dem Heiligen Stuhl – ein Affront!

Heinrich IV., der gerade einen Aufstand der Sachsen niedergeschlagen hatte, fackelte nicht lange und forderte seinerseits das Kirchenoberhaupt zum Rücktritt auf, unterstützt von 26 deutschen Bischöfen. Doch welch böse Überraschung: Gregor VII. verhängte nun den Kirchenbann über den König und verbot jedem Christen, Heinrich zu Diensten zu sein. Der Salier sei nicht mehr Herrscher.

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