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Ägyptologie I: 14C und die Chronologie Ägyptens

Bei der Entwicklung der Radiokohlenstoffmethode vor mehr als 60 Jahren dienten Funde aus dem Reich der Pharaonen als Referenz. Heute versuchen umgekehrt Naturwissenschaftler ihren Teil dazu beizutragen, offene Fragen der ägyptischen Chronologie zu beantworten.
C-14 und die Chronologie Ägyptens
"Seid Euch bewusst, dass von diesen Pyramiden 40 Jahrhunderte auf euch herabblicken", ermahnte Napoleon Bonaparte seine Soldaten im Juli 1798 in Giseh. Nach heutigem Wissen irrte sich der Feldherr bezüglich der Cheopspyramide um etwa 400 Jahre; sie entstand im 26. Jahrhundert v. Chr. Seine Fehleinschätzung verwundert nicht, denn die wissenschaftliche Erforschung Altägyptens begann mit ebendiesem Feldzug: Im Tross der Invasionsarmee reisten Naturforscher und Ingenieure, die alles, was sie im Land der Pharaonen sahen, vermaßen und dokumentierten (SdW 12/1994, S. 72 ).

Nach gut 200 Jahren Forschung gilt heute die Chronologie des antiken Nilstaats, festgemacht an der Abfolge seiner Herrscher und Herrscherinnen, eigentlich als gut bekannt. Im Detail aber verbleiben Unsicherheiten, die immer wieder Anlass zur Diskussion geben. Als Folge davon verwenden Ägyptologen nicht eine einzige, sondern mehrere so genannte hohe und niedrige Chronologien, die ein höheres beziehungsweise niedrigeres Alter für Thronbesteigungen angeben. Sie differieren für das Neue Reich nur um etwa zehn Jahre, bei der Datierung des Alten Reichs hingegen beträgt der Unterschied gut 100 Jahre.

Das Problem der korrekten Datierung teilt die Ägyptologie freilich mit anderen Altertumswissenschaften. Insbesondere die zeitliche Entwicklung prähistorischer Kulturen ließ sich mangels schriftlicher Quellen lange nur anhand ihrer Artefakte rekonstruieren. Vor allem Gebrauchskeramiken dienten dabei als "Leitfossilien", da sie sich auf Grund technischer oder kultureller Entwicklungen in den verschiedenen Kulturphasen immer wieder in charakteristischer Weise verändert haben...

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