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Ägypten - Religion II: Zerstörung und Geburt

Als "Auge des Re" und in Löwengestalt verkörperte eine altägyptische Göttin Tod und Verderben, doch besaß sie auch eine sanfte, Leben bewahrende Seite. In verschiedenen Ausprägungen erblühte ihr Kult sogar im griechischen Raum – als Variante der Artemis.

Chaos und Ordnung, diese Gegensätze beherrschten die Religion des Nilstaats. Stets galt es, durch Ritual und Opfer den Kampf der Götter zu unterstützen, die Ma’at, die kosmische Ordnung aufrecht zu halten, allen widerstrebenden Kräften zum Trotz. Dementsprechend zählte eine Göttin zu den wichtigsten des altägyptischen Pantheons: "die Ferne", auch "Auge des Re" genannt. In der Gestalt einer Löwin verkörperte sie beides, das Chaos wie die Rückkehr zu geordneten Verhältnissen. Dabei erfuhr sie verschiedene Ausprägungen wie Hathor oder Sachmet, auch die katzengleiche Bastet war eine ihrer Erscheinungsformen. Der Faszination dieser widersprüchlichen Gottheit konnten sich auch die griechischen Immigranten nicht entziehen – sie setzten sie ihrer Jagdgöttin Artemis gleich und verehrten sie in Kult und Ritual.

"Die Ferne" war in ihrem Ursprung eine Macht, die ebenso neues Leben wie Verderben bringen konnte. In Heliopolis, einem Zentrum des Sonnenkults, identifizierte man sie mit der schöpferischen Tefnut, die mit ihrem Bruder Schu vom Sonnengott Re geschaffen worden waren. Die beiden standen für Feuer und Luft. Sie brachten ihrerseits die Erde Geb und den Himmel Nut hervor, mit denen dann die Genealogie der Gottheiten Fahrt aufnahm. ...

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  • Literatur

Von Lieven, A.: Wein, Weib und Gesang. Rituale für die Gefährliche Göttin. In: Metzner-Nebelsick, C. (Hg.): Rituale in der Vorgeschichte, Antike und Gegenwart. Interdisziplinäre Tagung an der Freien Universität Berlin, 1. – 2. 2. 2002, Leidorf, Rahden 2003, S. 47 – 55

Vernus, P., Yoyotte, J.: Le bestiaire des pharaons. Agnès Viénot, Paris 2005