Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

Vulkanologie: Chemischer Tipping Point bestimmt Ausbruchsverhalten

Die Explosivität vulkanischer Eruptionen unterscheidet sich je nach der Fließeigenschaft des Magmas. Forscher haben nun herausgefunden, dass dieses durch kleinste Änderungen der ­chemischen Zusammensetzung schlagartig zähflüssiger wird.
Magmatropfen

Unter dem Vulkan Yellowstone im gleichnamigen Nationalpark befindet sich eine riesige Magmakammer, die Schätzungen zufolge 900 Kubikkilometer Gesteinsschmelze enthält – rechnerisch genug, um ganz Deutschland mit einer über zwei Meter dicken Lavaschicht zu bedecken. Ob in Zeitungsartikeln, Reportagen oder Katastrophenfilmen wie "2012" oder "Supervulkan", immer geht es um die Frage, wann Yellowstone das nächs­te Mal ausbrechen wird. Untermalt werden diese Beiträge gerne mit Bildern von gigantischen Rauchsäulen und Aschewolken, die halb Nordamerika buchstäblich in Schutt und Asche versinken lassen. Tatsächlich ist das Risiko einer solch gewaltsamen Eruption allerdings gering: Wissenschaftler des United States Geological Survey beziffern die Wahrscheinlichkeit auf weniger als eins zu einer Million. Nur dreimal kam es in den letzten zwei Millionen Jahren zu explosiven Ausbrüchen. Dabei schleuderte der Vulkan jeweils riesige Mengen Magma heraus und formte imposante Krater, so genannte Calderen. Die letzte große explosive Eruption ereignete sich vor ungefähr 630 000 Jahren und schuf die 80 Kilometer lange und 55 Kilometer breite Yellowstone-Caldera, deren steile Wände man heute im Nationalpark bestaunen kann ...

Kennen Sie schon …

Spektrum - Die Woche – Sommerwärme für den Winter

Lässt sich die Wärme des Sommers im Winter nutzen? Ja: Man speichert sie im tiefen Untergrund und nutzt sie in der kalten Jahreszeit zum Heizen. Ein solcher Wärmespeicher sorgt bereits im Deutschen Bundestag für warme Büros. Doch Forscher planen schon weit ambitionierter.

Sterne und Weltraum – Highlights am Himmel: Die spektakulärsten Ereignisse des Jahres 2026

In dieser Ausgabe von »Sterne und Weltraum« haben wir wieder die spannendsten Beobachtungshighlights des kommenden Jahres für Sie zusammengestellt. Außerdem: Warum die Entstehung neutronenarmer Kerne im Sonnensystem Rätsel aufgibt und welcher neu entdeckte kernphysikalische Prozess die Lösung sein könnte. Wir zeigen, welche Störeffekte die Jagd nach Exoplaneten erschweren, und werfen einen Blick auf Earendel – den vermeintlich ältesten Stern des Universums, der sich vielleicht doch als Sternhaufen entpuppt. Jubiläum: Die Geschichte der traditionsreichen Sternwarte Sonneberg in Thüringen, die im Dezember 2025 ihr 100-jähriges Bestehen feiert.

Spektrum der Wissenschaft – Kipppunkt voraus?: Die atlantische Umwälzströmung droht zu erlahmen

Es mehren sich die Hinweise, dass die Atlantische Umwälzzirkulation bereits schwächer geworden ist und auf einen Kipppunkt zusteuert. Der Potsdamer Klimaforscher Stefan Rahmstorf berichtet über den Wissensstand und die möglichen Klimafolgen weltweit. Weitere Themen: Die Krebsforschung nimmt vermehrt das Mikrobiom der Erkrankten in den Fokus. Lassen sich diese Erkenntnisse für neuartige Therapien nutzen? Die Bioakustik untersucht den bisher wenig bekannten Mechanismus, wie Pflanzen Schall wahrnehmen und darauf reagieren. KI-Systeme sollen ein kausales Verständnis entwickeln, was für den Einsatz im Bereich der Medizin ein wichtiger Durchbruch wäre.

  • Quellen

Christiansen, R. L. et al.: Preliminary Assessment of Volcanic and Hydrothermal Hazards in Yellowstone National Park and Vicinity. In: USGS Open-File Report, U.S. Geological Survey, 2007

Di Genova, D. et al. A Compositional Tipping Point Governing the Mobilization and Eruption Style of Rhyolitic Magma. In: Nature 552, S. 235-238, 2017

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.