Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

Psyche & Raumfahrt (Teil 1): Allein im All

US-Präsident Bush plant den Bau einer permanenten Mondstation und den ersten bemannten Flug zum Mars. Langzeitaufenthalte bringen jedoch nicht nur körperliche Belastungen mit sich: Viele Astronauten leiden auch unter massiven psychischen Problemen.
Vier Spaceshuttle-Flüge hat John Blaha schon hinter sich. Und nach jedem wäre er am liebsten sofort zurück zur Startrampe gelaufen, so sehr begeistert ihn die Raumfahrt. Doch seine erste Langzeitmission – vier Monate auf der russischen Raumstation Mir – stellt Blahas Leidenschaft fürs All auf eine harte Probe: Vom ersten Tag an kann er den strengen Zeitplan nicht einhalten, weil seine Experimente schiefgehen. Viel mehr als drei Stunden Schlaf pro Tag sind nicht drin. Seine beiden russischen Teamkollegen kennt Blaha kaum; das Verhältnis ist angespannt. Ständig gibt ihm der Kommandeur Anweisungen, als wäre er ein kleines Kind. Von der Bodenkontrolle fühlt er sich im Stich gelassen.
Blaha zieht sich immer mehr zurück. Nachts liegt er in seinem an der Wand festgeschnallten Schlafsack und betrachtet die Fotos seiner Frau und seiner drei Kinder. Vom Zauber seines Berufs ist nichts mehr zu spüren. Es dauert lange, bis Blaha sich eingesteht, dass ihn mehr überkommen hat als ein bisschen Heimweh: Er leidet an einer Depression.
Der damals 54-Jährige lebte und arbeitete von September 1996 bis Januar 1997 auf der russischen Raumstation Mir – als dritter Amerikaner in der Geschichte. Er bekam zu spüren, was die US-Raumfahrtbehörde Nasa lange Zeit ignorierte, nämlich dass für den Erfolg einer Weltraummission nicht nur zuverlässige Technik, Fachwissen und körperliche Fitness der Astronauten wichtig sind, sondern auch eine stabile Psyche.

Kennen Sie schon …

Spektrum Kompakt – Das Unbewusste

Viele unserer Denkprozesse laufen auf Autopilot ab. Untersucht wurden sie schon von Sigmund Freud, C. G. Jung und Alfred Adler. Heute arbeitet man daran, das Zusammenspiel von Unbewusstem und Bewusstem neuronal sichtbar zu machen oder psychische Abwehrmechanismen durch bestimmte Tests zu ergründen.

Sterne und Weltraum – Asteroid Psyche: Ziel der NASA-Mission

Die NASA-Raumsonde Psyche ist auf dem Weg zu einem außergewöhnlichen Asteroiden, der einen Blick in die Vergangenheit unseres Sonnensystems gewähren könnte. Radarbeobachtungen deuten darauf hin, dass er größtenteils aus Metall besteht – was wird die Sonde vorfinden, wenn sie 2029 dort ankommt? Darüber hinaus berichten wir über die Untersuchungsergebnisse der Raumsonde New Horizons, die im Kuipergürtel unerwartet viel Staub entdeckte. Ein Max-Planck-Wissenschaftler gibt uns eine Erklärung dafür. Wir informieren Sie über die neuesten Veränderungen im Doppelsternsystem T Coronae Borealis im Sternbild Nördliche Krone – könnte dort nun bald eine spektakuläre Nova stattfinden? In unserem Praxisbeitrag gibt es Beobachtungstipps für einen Streifzug durch das Sternbild Schwan. Spannende Themen warten darauf, von Ihnen entdeckt zu werden.

Gehirn&Geist – Guter Schlaf, schlechter Schlaf

Das Gehirn&Geist Dossier 2/2025 widmet sich dem Thema Schlaf und geht den Fragen nach, welche Unterschiede es im Schlafverhalten gibt und warum manche Menschen einen guten Schlaf haben und andere ihren Schlaf als schlecht wahrnehmen. Erfahren Sie, wie sich der Schlaf im Laufe des Lebens ändert, welches Potenzial Schlafforscher in Träumen gefunden haben und was gestörte Nachtruhe verursachen kann.

Schreiben Sie uns!

1 Beitrag anzeigen

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.