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Nobelpreis für Physik: Am Ende der Zeit

Roger Penrose, Andrea Ghez und Reinhard Genzel haben Schwarze Löcher aus der Fantasie in die Wirklichkeit geholt. Bis heute fordern die extremen Objekte unsere Vorstellungskraft heraus.

Das Stockholmer Nobelkomitee ist normalerweise sehr geschickt darin, abstrakte Wissenschaft anschaulich zu machen. Vor vier Jahren nutzte es Brezeln und Zimtschnecken, um der internationalen Presse das kaum verständliche Forschungsfeld der Topologie zu erklären. 2019 war es dann eine Kaffeetasse mit einem Schuss Milch, die als Metapher für Dunkle Energie und Dunkle Materie im Universum diente.

Dieses Jahr hingegen hielt Komiteemitglied Ulf Danielsson eine schwarze Kugel in die Kamera – und dürfte damit viele Zuschauer überfordert haben. Denn die Erklärung des schwedischen Physikers entzog sich so sehr der menschlichen Vorstellungskraft, dass man im Grunde nur verwirrt sein konnte. »Wenn ich meine Fingerspitze hineinstecke, befindet sie sich in der fernen Zukunft«, sagte Danielsson. »Will ich sie anschließend wieder herausziehen, ist das so schwierig, als wolle man in der Zeit zurückzureisen.«

Keine Frage, Schwarze Löcher sind eine Zumutung …

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  • Quellen

Genzel, R.: Near-infrared flares from accreting gas around the supermassive black hole at the Galactic Centre. Nature 425, 2003

Ghez, A. M.: High proper-motion stars in the vicinity of Sagittarius A*. The Astrophysical Journal 509, 1998

Penrose, R.: Gravitational collapse and space-time singularities. Physical Review Letters 14, 1965

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