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Archäologie: Amazoniens Tropenwälder - Eine alte Kulturlandschaft?
Wo heute dichter Dschungel wuchert, so die neue Sicht einiger Archäologen, gediehen einst miteinander vernetzte "Gartenstädte", in denen Amazoniens Ureinwohner Maniokfelder und Obstgärten hegten.
Als die brasilianische Regierung 1961 den Parque Indigena do Xingu einrichtete, lag dieses gut 27 000 Quadratkilometer große Schutzgebiet für die Ureinwohner des Landes noch fernab der modernen Welt, verborgen in den Urwäldern des Mato Grosso am Xingu, einem Zufluss des Amazonas. Auch 1992 hatte sich daran wenig geändert.
Damals lebte ich zum ersten Mal bei den Kuikuro, einer der dort heimischen Gruppen, und die Grenzlinie des Nationalparks verlief irgendwo im wuchernden Grün. Heute ist sie klar erkennbar, denn ein Flickenteppich landwirtschaftlicher Nutzflächen kontrastiert scharf mit der Mauer von Urwaldriesen. Wie eine grüne Insel liegt der Parque inmitten eines von Sojaanbau, Bewässerungsanlagen und Sattelschleppern geprägten modernen Brasilien, eine "Lost World", bewohnt von "Xinguano", wie die Indianergruppen im Quellgebiet des Xingu zusammenfassend bezeichnet werden. Das Schutzgebiet ermöglicht ihnen eine vergleichsweise ursprüngliche Lebensweise, weit ursprünglicher, als ich es bei meiner Ankunft noch ahnte.
Bis in das 20. Jahrhundert hinein assoziierten Europäer wie Nordamerikaner mit Amazonien Bilder von üppiger Urwaldvegetation und endlosen, mäandernden Flussläufen, von mysteriösen, oftmals bedrohlichen Tieren. Und von Ureinwohnern, die sich von dem ernährten, was die natürliche Umwelt ihnen bot, ohne zentralisierte Herrschaft, stadtähnliche Siedlungen und Überschusswirtschaft. Ein Leben wie in der Steinzeit. "Am Anfang war die ganze Welt Amerika", befand der britische Philosoph John Locke 1690 demgemäß.
Doch im wuchernden Grün liegen die Überreste einer komplexen Gesellschaft aus vorkolumbischer Zeit verborgen. Gemeinsam mit den Kuikuro legte ich in den vergangenen Jahren ein Netz von Städten, Dörfern und Straßen frei, das bisherige Vorstellungen widerlegt. Einst lebten dort offenbar gut 20-mal so viele Menschen wie heute...
Damals lebte ich zum ersten Mal bei den Kuikuro, einer der dort heimischen Gruppen, und die Grenzlinie des Nationalparks verlief irgendwo im wuchernden Grün. Heute ist sie klar erkennbar, denn ein Flickenteppich landwirtschaftlicher Nutzflächen kontrastiert scharf mit der Mauer von Urwaldriesen. Wie eine grüne Insel liegt der Parque inmitten eines von Sojaanbau, Bewässerungsanlagen und Sattelschleppern geprägten modernen Brasilien, eine "Lost World", bewohnt von "Xinguano", wie die Indianergruppen im Quellgebiet des Xingu zusammenfassend bezeichnet werden. Das Schutzgebiet ermöglicht ihnen eine vergleichsweise ursprüngliche Lebensweise, weit ursprünglicher, als ich es bei meiner Ankunft noch ahnte.
Bis in das 20. Jahrhundert hinein assoziierten Europäer wie Nordamerikaner mit Amazonien Bilder von üppiger Urwaldvegetation und endlosen, mäandernden Flussläufen, von mysteriösen, oftmals bedrohlichen Tieren. Und von Ureinwohnern, die sich von dem ernährten, was die natürliche Umwelt ihnen bot, ohne zentralisierte Herrschaft, stadtähnliche Siedlungen und Überschusswirtschaft. Ein Leben wie in der Steinzeit. "Am Anfang war die ganze Welt Amerika", befand der britische Philosoph John Locke 1690 demgemäß.
Doch im wuchernden Grün liegen die Überreste einer komplexen Gesellschaft aus vorkolumbischer Zeit verborgen. Gemeinsam mit den Kuikuro legte ich in den vergangenen Jahren ein Netz von Städten, Dörfern und Straßen frei, das bisherige Vorstellungen widerlegt. Einst lebten dort offenbar gut 20-mal so viele Menschen wie heute...
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