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Astrometrie: Ferne Quasare bewegen sich doch

Das Wort »Fixsternhimmel« legt nahe, dass Sterne unbeweglich an immer gleichen Himmelspositionen stehen. Dem ist nicht so. Verschiedene Bewegungen der Objekte verursachen winzige Positionsänderungen. Mit Gaia fanden Forscher Hinweise auf ein »Wackeln« der Quasare, hervorgerufen durch die Beschleunigung des Sonnensystems.
Quasar, aktive Galaxie, AGN

Im 16. Jahrhundert behauptete der Gelehrte Nikolaus Kopernikus, dass unsere Erde um die im Zentrum der Welt ruhende Sonne läuft. Rund 100 Jahre später schienen astronomische Beobachtungen von Tycho Brahe und Johannes Kepler diese Behauptung zu bestätigen, und Berechnungen des Physikers Isaac Newton im 17. Jahrhundert stellten sie auf auf eine gut begründete Basis. Wenn das stimmt, dann müssen alle Sterne von der Erde aus gesehen während eines Jahres kleine Wackelbewegungen am Himmel ausführen. Der Grund: Wir Erdenbürger schauen denselben Stern zu unterschiedlichen Jahreszeiten von verschiedenen Punkten der Erdbahn aus an. Die daraus resultierende kleine perspektivische Verschiebung der Sternpositionen im Jahreslauf wird in der Astronomie als Parallaxe bezeichnet. Sie sollte den endgültigen Beweis für das kopernikanische Weltbild liefern.

Viele Astronomen bemühten sich deshalb das gesamte 18. Jahrhundert hindurch vergeblich, die Parallaxen von Sternen zu messen. Im Jahr 1725 machte sich auch der 32-jährige Astronomieprofessor James Bradley aus Oxford mit seinem Freund und Gönner William Molyneux aus der Umgebung Londons an diese Aufgabe. Mit einem eigens dafür erfundenen Instrument – dem »Zenitteleskop« – fand er tatsächlich ein jährliches Wackeln des Sterns Gamma Draconis im Sternbild Drachen und in den Jahren danach auch bei anderen Sternen. Allerdings war das leider nicht die gesuchte Parallaxe. Denn das gefundene Wackeln war nicht im Takt mit dem Jahresrhythmus der Erde! Es war ein absolut unerwarteter und völlig unverständlicher Effekt.

Ein falscher Fund

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