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Welt der Wissenschaft: Galilei-Serie, Teil 7: Astronomie vor Galilei

Von den Anfängen der mathematischen Astronomie im 4. Jahrhundert v. Chr. bis zum Ende des 16. Jahrhunderts verwendeten Astronomen ausgeklügelte Messinstrumente, mit denen sie die Koordinaten der Sonne, des Mondes, der Planeten und der Fixsterne mit immer höherer Präzision bestimmen konnten.
Die Figur des Astronomen ist in unserer idealisierten Vorstellung eng mit dem Teleskop verknüpft. Mit dem Auge am Okular des Instruments sucht er den Himmel ab, um ihm seine Geheimnisse zu entreißen. Seitdem Galileo Galilei vor 400 Jahren den Verführungen der himmlischen Sensationen erlag, die ihm die 30-fache Vergrößerung seines Teleskops enthüllte, und einen Großteil der Nacht am Teleskop zubrachte, haben Astronomen den Himmel mit immer leistungsstärkeren Instrumenten beobachtet. Und es ist noch kein Ende dieser Entwicklung in Sicht. Aber seit der Einführung der Fotografie, insbesondere mit digitalen Detektoren, hat diese Idealvorstellung vom Astronomen mit der Wirklichkeit der Forscher, die heute an ihrem Computer sitzen und mit Hilfe ferngesteuerter, möglicherweise im Weltraum stationierter Teleskope ihre Daten sammeln, nur noch wenig zu tun. Die Idealvorstellung zeichnet aber auch nicht das Bild der Astronomen vor Galilei, die den Himmel mit Instrumenten beobachteten, die ganz anders funktionierten als Teleskope. Lange bevor die Astronomen die Gestalt der Himmelskörper bewunderten und ihre physikalische Natur erforschten, lag ihr Interesse darin, die Koordinaten von Sternen und Planeten und die wichtigsten Bestimmungsgrößen der Himmelskugel mit der höchstmöglichen Präzision zu ermitteln. Ihr Erfolg hing dabei vom Einsatz verschiedener Instrumente ab, die meist mit unterschiedlichen Messskalen ausgestattet waren. Im Lauf der Jahrhunderte haben diese Instrumente wichtige Entdeckungen ermöglicht, von der Präzession der Äquinoktien über die abnehmende Schiefe der Ekliptik und die wichtigsten Ungleichmäßigkeiten der Mondbahn bis hin zu den drei keplerschen Gesetzen. Mit dem Aufkommen des Teleskops sind diese Instrumente der »freiäugigen« Astronomie nicht gleich verschwunden. Vielmehr verhalf ihnen das Teleskop zu noch höherer Präzision.

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