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Auch asiatische Hominiden nutzten Faustkeil



Die Menschen Ostasiens aus der frühen Steinzeit galten bisher als kulturell rückständig. Nach neuen Untersuchungen fertigten sie aber genauso anspruchsvolle Steinwerkzeuge wie gleichzeitig lebende Hominiden in Afrika. Jahrzehntelang glaubte man, dass der ostasiatische Homo erectus keinen Faustkeil kannte: ein handliches, sich klingenartig verjüngendes Gerät mit zwei gegenüberliegenden Schneiden. Seine Herstellung erfordert Planung und Vorstellungskraft; denn die Form muss aus einem Rohling in mehreren aufeinander abgestimmten Arbeitsschritten erst herausgeschlagen werden. Kürzlich fanden chinesische und amerikanische Archäologen solche symmetrisch bearbeiteten Schneidewerkzeuge in Südchina. Sie ähneln dem bekannten Faustkeil, weisen aber auf eine eigenständige Kultur hin. Ihre Datierung ergab jetzt ein Alter von etwas mehr als 800 000 Jahren. (Science, Bd. 287, S. 1622)


Aus: Spektrum der Wissenschaft 6 / 2000, Seite 22
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH

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