Direkt zum Inhalt

Biologie: Auch im Schwarm den Durchblick behalten

Starenschwärme ändern oft blitzschnell ihre Flugrichtung und vollführen wahnwitzig anmutende Manöver. Zwar verwirren sie damit auch Fressfeinde wie Wanderfalken, doch in vielen Fällen gibt es für dieses Verhalten keinen ersichtlichen Anlass. Daniel Pearce von der University of Warwick (England) und seinem Team ist es nun möglicherweise gelungen, das Rätsel zu lösen: Laut ihren Untersuchungen wird das Flugverhalten maßgeblich von den Sichtverhältnissen im Schwarm gesteuert.

Bereits bekannt war, dass jeder Vogel in einem Starenschwarm den Abstand zu seinen Nachbarn möglichst klein halten möchte. Dies allein erklärt das Gruppenverhalten jedoch nicht. Zusätzlich, schreiben die Forscher, sei jedes Individuum bestrebt, sich dorthin zu bewegen, wo es die meisten visuellen Informationen erhalte, sprich: möglichst viel sehe. Die Tiere versuchten also, ihren Artgenossen nahe zu kommen und gleichzeitig einen umfassenden Überblick zu wahren – ein Optimierungsproblem.

Um diese Hypothese zu testen, simulierten die Forscher einen Schwarm im Computer. Den einzelnen Elementen des Schwarms waren zwei Verhaltensregeln vorgegeben: a) folge deinen nächsten Nachbarn, b) bewege dich dorthin, wo du die meisten Informationen bekommst. Sobald die Forscher dieses Programm mit sehr vielen Elementen laufen ließen, erhielten sie Bewegungsabläufe wie jene, die sich bei echten Vogelschwärmen beobachten lassen.

Kennen Sie schon …

Spektrum - Die Woche – Die Schattenseiten der Tradwives

Warum wird die Hausfrau von gestern zum Trend von heute? Wir blicken auf die Schattenseiten nostalgischer Rollenbilder und wie vermeintlich positive Eigenschaften alte Machtgefälle festigen. Außerdem in »Die Woche«: Kollektive Intelligenz bei Robotern, die Renaturierung der Donauauen und mehr.

Spektrum - Die Woche – Bei Dauerstress lässt das Gehirn den Körper altern

Stress macht nicht nur müde – das Gehirn lässt den Körper bei Dauerstress auch schneller altern. In »Die Woche« erfahren Sie, wie das Gehirn als »Alterungsmanager« fungiert, warum Pinguine einst lange Schnäbel hatten und welche Risiken die versenktee Atommüllfässer im Atlantik bergen.

Spektrum - Die Woche – Wer inkompetent ist, überschätzt sich gern

Wer in Tübingen lebt, kommt kaum am Stocherkahn vorbei – charmant wie eine Gondel, aber mit Muskelkraft betrieben. Was einfach aussieht, entpuppt sich als schweißtreibend. Warum wir uns oft überschätzen und was der Dunning-Kruger-Effekt wirklich erklärt, lesen Sie in unserer Titelgeschichte.

  • Quelle

Pearce, D. J. G. et al.:Role of Projection in the Control of Bird Flocks. In: Proceedings of the National Academy of Sciences 111, S. 10422 - 10426, 2014

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.