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Pilgern/Jakobsweg: Auf den Spuren der Jakobspilger

Vor rund 1000 Jahren zog von Spanien aus die Jakobusverehrung bald ganz Europa in ihren Bann. Abertausende reisten nach Santiago de Compos­tela, um am Grab des Apostels Christi zu beten. Doch Forscher bezweifeln, dass Jakobus jemals spanischen Boden betreten hat – und seine Gebeine in Santiago begraben liegen.
Zu Beginn des 9. Jahrhunderts erschienen dem Eremiten Pelagius mehrere himmlische Wesen. Die Lichtgestalten zeigten dem Asketen den Weg zu einem ihm unbekannten Ort im Nordwesten der Iberischen Halbinsel in der Nähe des galicischen Bischofssitzes Iria Flavia – zum Grab des Apostels Jakobus. So berichtet es eine Überlieferung aus dem Jahr 1077. Begann mit dieser "Auffindung" des Heiligengrabs die "Große Pilgerfahrt des Mittelalters" zu den Gebeinen des Jakobus im heutigen Santiago de Compostela, die schon bald ebenbürtig neben die Wallfahrten nach Rom und Jerusalem treten sollte? Nicht sofort, denn diese "Entdeckung" widersprach fast allem, was man aus den ältesten, den biblischen Schriften über den Apostel Jakobus wusste.

Das Neue Testament berichtet einiges über Jakobus den Älteren, der in der Forschung auch Jacobus maior genannt wird, um ihn von seinen Namensvettern – einem weiteren Apostel sowie dem Bruder Jesu – zu unterscheiden. ­Die Evangelisten sprechen von ihm als Sohn des Fischers Zebedäus und dessen Frau Salome (Mk 15,40). Zusammen mit seinem jüngeren Bruder Johannes wurde er zu einem der zwölf Jünger berufen (Mt 4,11). Wegen ihres Eifers und stürmischen Temperaments gab Jesus ihnen den Beinamen "Donnersöhne" (Mk 3,17). Mit Petrus und Johannes gehörte Jakobus zu den besonderen Vertrauten seines Herrn und war Zeuge zentraler Ereignisse, etwa der Verklärung auf dem Berg Tabor oder des Gebets in der Nacht vor dem Verrat durch Judas im Garten Gethsemane ...

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  • Literaturtipp
Klaus Herbers, Robert Plötz (Hg.): Die Strass zu Sankt Jakob. Der älteste deutsche Pilgerführer nach Santiago de Compostela. Thorbecke, Ostfildern 2004, 128 S., € 19,90.
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