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Verhaltensbiologie: Auf den Spuren der Tiere

Neue Techniken ermöglichen es Biologen, die teils erdumspannenden Wege von Zugvögeln, aber auch von anderen Wirbeltieren oder Insekten zu verfolgen. Die Daten können lange umstrittene Punkte klären – und sorgen zudem für manche Überraschung.
Vogelzug

Irgendwo am Himmel über Franken nimmt das Schicksal des jungen Weißstorchs plötzlich einen unerwarteten Verlauf. Seine Eltern gehören eindeutig zu den Störchen, die östlich einer gedachten Linie vom Alpenfluss Lech über den Harz bis zum Ijsselmeer in den Niederlanden leben. Im Spätsommer ziehen diese Schreitvögel auf der so genannten Ostroute über den Bosporus und das Niltal bis hin zu den Savannen Ost- und Südafrikas.

Doch über Franken entscheidet sich das Jungtier abrupt anders; das verrät ein kleiner Sender auf seinem Rücken. Martin Wikelski, der den Weg des Vogels seit geraumer Zeit mit Hilfe dieses Geräts verfolgt, ist überrascht. Die ungewöhnliche Kursabweichung kann sich der Biologe vom Max- Planck-Institut für Ornithologie in Radolfzell am Bodensee und der Universität Konstanz nicht so recht erklären. Kurz entschlossen fliegt er mit der Cessna "Spirit of MaxCine" des Instituts los, peilt den Vogel an und findet ihn tatsächlich.

Das Jungtier hat sich wohl einer anderen Gruppe von Artgenossen angeschlossen, die westlich der Linie von den Alpen zur Nordsee zu Hause sind und daher mit ihrer Westroute einen völlig anderen Weg gen Süden einschlagen. Etliche dieser Tiere überwintern bereits auf der Iberischen Halbinsel mit ihren vielen Maisfeldern, die auch im Winter genug Nahrung versprechen. Andere ziehen über die Straße von Gibraltar und von dort weiter in die Sahelzone Afrikas ...

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  • Quellen

Berthold, P.: Vogelzug: Eine aktuelle Gesamtübersicht. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt, 7. Auflage, 2011

Elphick, J.: Atlas des Vogelzugs, Haupt Verlag, Bern 2008

Kostyal, K. M.: Das große Wunder der Tierwanderungen. National Geographic Deutschland, Hamburg 2010

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