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Auf den Zahn gefühlt

Römische Grabfunde aus Troia liefern Anthropologen überraschende Einblicke in die Zahnmedizin der Antike.
Dulcia domestica, hausgemachte Süßigkeiten, scheinen sich bei den alten Römern großer Beliebtheit erfreut zu haben. Anstelle des heutigen Kristallzuckers wurden Honig, Feigen, Datteln und Weintrauben als Süßstoff verwendet, wie auch im Kochbuch »De re coquinaria« aus der römischen Kaiserzeit im 4. Jahrhundert erwähnt wird. Die süßen Köstlichkeiten wurden vor allem bei Banketten zum Dessert gereicht. Dabei war es durchaus üblich, dass sich der Gast vom Nachtischbüfett ein doggie bag zum Mitnehmen einpackte.

Jedoch blieb das süße Leben nicht ohne Folgen für die Zahngesundheit der antiken Feinschmecker. Schriftliche Quellen schildern Fälle von blutendem Zahnfleisch, Geschwüren im Mund bis hin zu fauligen und wackelnden Zähnen und schließlich Zahnausfall. Dennoch reichen diese subjektiven Berichte allein nicht aus, um sich ein genaues Bild von der Dentalhygiene und den Zahnbeschwerden in römischer Zeit zu machen. Hier helfen anthropologische Untersuchungen von Skeletten weiter, die bei der Entdeckung von Gräbern zu Tage kamen. Indem sie die Zähne und Kiefer der Verstorbenen sorgfältig inspizieren, erhalten die Anthropologen Hinweise auf die tatsächliche Häufigkeit sowie auf Art und Ursache von Zahnerkrankungen.

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