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Hirnforschung / Pharmakologie: Auf der Suche nach der Panikbremse

Angststörungen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Doch immer noch mangelt es an wirksamen Medikamenten - entweder schlagen sie nur mit Verzögerung an, oder sie haben erhebliche Nebenwirkungen. Neuromediziner testen nun eine neue, viel versprechende Substanz, die Labortiere mutiger macht.
Bisher begegnete sie älteren Artgenossen eher schüchtern – die Angst war stärker als ihre Neugier. Doch nachdem Forscher ihr eine neue Pille unters Futter gemischt hatten, taute die junge Ratte regelrecht auf: Sie beschnupperte ihr Gegenüber, animierte es zum Spielen und widmete sich sogar dessen Körperpflege.

Die kleine Ratte war Versuchstier in einem sozialen Explorationstest. Dabei setzen Forscher ein Junges in den Käfig eines fremden, erwachsenen Nagers. "Ältere Ratten verhalten sich durchaus freundlich gegenüber dem Nachwuchs", erklärt der Neurobiologe Rainer Landgraf vom Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München. "Das Jungtier weiß allerdings nicht, dass vom Senior keine Gefahr droht, und tastet sich meist nur zögerlich an ihn heran."

Die Arbeitsgruppe um Rainer Rupprecht am selben Institut überprüfte 2009 mit diesem Test, ob eine synthetisch hergestellte Substanz namens XBD173 junge Ratten von ihrer Furcht befreit. In der Tat: Nachdem die Youngster XBD173 geschluckt hatten, trauten sie sich deutlich näher und länger an die älteren Nager heran. Außerdem blieben sie hellwach – eine Wirkung, die gängigen Angstmedikamenten abgeht. Könnte der neue Stoff eine Alternative zu der bisherigen pharmakologischen Angsttherapie darstellen?...

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