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Communicator-Preis: Ausgezeichnet: Aus dem Elfenbeinturm in die Herzen der Menschen



Geforscht wird in der Regel hinter verschlossenen Türen. Nur wenige Wissenschaftler öffnen ihre Labors und erzählen der Öffentlichkeit anschaulich und verständlich von ihrer Arbeit. Der Münchner Physiker Wolfgang M. Heckl ist ein solcher Kommunikator: Er macht seit über zehn Jahren die Vorgänge im Nanokosmos für jedermann interessant. Dafür erhielt er jetzt den Communicator-Preis 2002.

Heckls Forschungsobjekte sind winzig: Mit dem Rastertunnelmikroskop untersucht er Atome und Moleküle, die er mit einem Rasterkraftmikroskop sogar manipulieren kann. So bohrte er auch das kleinste Loch der Welt aus nur einem fehlenden Atom in einer Kristalloberfläche, das ihm und seinem Mitarbeiter John Maddocks einen Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde bescherte.

Sein Hauptinteresse gilt aber der Frage, wie das Leben entstanden ist. Um die Situa-tion im Labor nachzustellen, tropft er Lösungen mit der Erbsubstanz DNA auf einen heißen Stein und beobachtet, wie die Moleküle untereinander in Verbindung treten.

Einen großen Teil seiner Zeit verwendet Heckl darauf, seine Arbeit Nichtwissenschaftlern nahe zu bringen. Dabei möchte er mit pädagogisch und wissenschaftlich anspruchsvollen Konzepten vor allem die Jugend ansprechen.

Heckl promovierte 1988 in Biophysik. Nach Forschungsaufenthalten in Toronto und in der Schweiz habilitierte er 1993 an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seither leitet er am Institut für Kristallographie und Angewandte Mineralogie eine Arbeitsgruppe im Bereich Nanowissenschaften.

Der Communicator-Preis, eine persönliche Auszeichnung, die der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft erstmals 2000 verliehen hat, ist mit 50000 Euro dotiert.

Aus: Spektrum der Wissenschaft 9 / 2002, Seite 104
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH

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