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BMW Scientific Award: Ausgezeichnet: Mit Simulationen zu neuen Getriebeformen



Alle zwei Jahre wird der BMW Scientific Award für außergewöhnliche wissenschaftliche Leistungen von Hochschulabsolventen auf der ganzen Welt vergeben. Diesmal stand der Wettbewerb unter dem Motto "Innovationen für eine mobile Zukunft". Einer der internationalen Preisträger für das Jahr 2001 in der Kategorie "Dissertationen" ist Henning Bork, der nach seinem Mechanik-Studium in Darmstadt und München heute als Referatsleiter bei der Siemens Dematic AG tätig ist.

In seiner nun ausgezeichneten Arbeit untersuchte Bork die Dynamik von so genannten CVT-Getrieben (Continuously Variable Transmission) für den Fahrzeugbau. Im Vergleich zu herkömmlichen Konstruktionen bieten CVT-Getriebe mehrere Vorteile. Sie erlauben es, die Drehzahl des Verbrennungsmotors über eine kontinuierlich verstellbare Übersetzung optimal an die aktuelle Fahrsituation anzupassen. Dadurch erhöht sich der Fahrkomfort, während zugleich der Kraftstoffverbrauch sinkt.

Bis vor kurzem konnten CVT-Getriebe allerdings wegen technischer Probleme nicht in der Serienproduktion eingesetzt werden. Es mangelte vor allem an detaillierten Kenntnissen über die Vorgänge im Antriebsstrang sowie über die einzelnen Komponenten im Getriebe.

Weil nicht alle physikalischen Zusammenhänge im Getriebe durch Messungen untersucht werden können, wandte sich Bork zur Lösung des Problems der Simulationstechnik zu. Mit diesem Verfahren wird das reale System mit all seinen Eigenschaften per Computer in einem Modell abgebildet und analysiert. Der Rechner ermittelt dabei auch diejenigen Größen, die messtechnisch nicht zugänglich sind. Ist das Modell erst verifiziert, lässt sich am Bildschirm per Mausklick jede erdenkliche Variante durchspielen, indem die maßgeblichen Parameter variiert werden.

Hennig Bork vermochte mit seinem Simulationsmodell das dynamische und das stationäre Verhalten des CVT-Getriebes zu untersuchen. Seine Erkenntnisse ermöglichen es, dieses alternative Getriebekonzept zu optimieren und für die Nutzung in Serienfahrzeugen weiterzuentwickeln.

Aus: Spektrum der Wissenschaft 9 / 2001, Seite 93
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH

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