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Rückenmark und Immunsystem: Außer Gefecht

Bei vielen Menschen mit einer Rückenmarksverletzung sind nicht nur bestimmte Körperteile gelähmt oder taub. Die Patienten leiden zudem an einer Immunschwäche – manchmal mit tödlichen Folgen. Offenbar hat das Gehirn der Betroffenen die Kontrolle über das körpereigene Abwehrsystem verloren.
Wirbelsäule

Nach einem schweren Autounfall wird Herbert Meier in die Notfallaufnahme eingeliefert. Seine Wirbelsäule ist mehrfach gebrochen, das darin verlaufende Rückenmark verletzt, und auf dem Weg ins Krankenhaus setzt die Atmung aus. Ein Team von Ärzten versorgt den Mann, stabilisiert seine Wirbelsäule und entlastet das zwischen den gebrochenen Wirbeln eingeklemmte Rückenmark. Nach mehreren Stunden geben die Mediziner endlich Entwarnung – Meier ist außer Lebensgefahr. Er atmet selbstständig, und bald darauf verschwinden auch die Lähmungserscheinungen in seinen Armen. Eine Woche später dann die erschütternde Wende: Der Patient stirbt an Blutvergiftung infolge einer Lungenentzündung.
Im Schnitt kommt es in Deutschland alle sechs Stunden zu einem Unfall mit Rückenmarksverletzung. Dank verbesserter medizini­scher Versorgung überleben heute jedoch viel mehr Betroffene als früher: In den letzten 60 Jahren stieg die Überlebensrate von 5 auf 95 Prozent. Die Mehrheit der Patienten stirbt nicht an den direkten Unfallfolgen – sondern an Infek­tionen! ...

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Spektrum Gesundheit – Sucht – Warum konsumieren Menschen Drogen?

Es gibt viele Wege in die Abhängigkeit. In dieser Ausgabe beleuchten wir, wie Sucht entsteht und warum legale Substanzen dabei besonders gefährlich sind. Außerdem: Was Intervallfasten wirklich bringt, 11 Fakten zur Gürtelrose-Impfung und wann Antibiotika bei einer Erkältung sinnvoll sind.

Spektrum - Die Woche – Quantenphysik auf einen Chip gebannt

Die Nobelpreise in Physiologie oder Medizin, Physik und Chemie sind vergeben. In »Die Woche« stellen wir die ausgezeichneten Entdeckungen vor. Außerdem zeigen wir, dass große Forschung nicht nur Fortschritt bedeutet: Manche preisgekrönte Arbeiten der Vergangenheit waren Fluch und Segen zugleich.

Spektrum der Wissenschaft – Partner Immunsystem: Wie moderne Medizin die Körperabwehr nutzt

Die Medizin macht gerade revolutionäre Fortschritte – insbesondere auf dem Gebiet der Immuntherapien. Dass unsere Körperabwehr ein unverzichtbarer Partner ist, steht außer Frage: Ohne sie würden wir beinahe instantan an Krankheitserregern und Parasiten zu Grunde gehen. Fachleute verstehen immer besser, wie sich die Abwehrtruppen des Körpers dirigieren lassen, um Tumorleiden zu bekämpfen, schwer verlaufende Infektionen zu vermeiden oder degenerativen Hirnerkrankungen entgegenzuwirken. Es ist inzwischen möglich, gegen Krebs zu impfen, Immunzellen gezielt gegen Krankheitserreger scharfzuschalten oder rekordschnell zu Gegenmitteln zu kommen, wenn eine neue Seuche um sich greift. Das zeigte sich deutlich während der Coronapandemie, als mRNA-Impfstoffe Millionen Menschen das Leben gerettet haben. Für ihre entscheidenden Beiträge dazu bekamen Katalin Karikó und Drew Weissman im Jahr 2023 den Nobelpreis.

  • Quellen

Failli, V. et al.:Functional Neurological Recovery After Spinal Cord Injury is Impaired in Patients with Infections. In: Brain 135, S. 3238-3250, 2012

Lucin, K. M. et al.:Impaired Antibody Synthesis After Spinal Cord Injury is Level Dependent and is Due to Sympathetic Nervous System Dysregulation. In: Experimental Neurology 207, S. 75-84, 2007

Meisel, A. et al.:Predicting Post-Stroke Infections and Outcome with Blood-Based Immune and Stress Markers. In: Cerebrovascular Diseases 33, S. 580-588, 2012

Meisel, C. et al.:Central Nervous System Injury-Induced Immune Deficiency Syndrome. In: Nature Review Neuroscience 6, S. 775-786, 2005

Riegger, T. et al.:Immune Depression Syndrome Following Human Spinal Cord Injury (SCI): A Pilot Study. In: Neuroscience 158, S. 1194-1199, 2009

Teasell, R. W. et al.:Cardiovascular Consequences of Loss of Supraspinal Control of the Sympathetic Nervous System After Spinal Cord Injury. In: Archives of Physical Medicine and Rehabilitation 81, S. 506-516, 2000

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