Editorial: Außerirdische Materie auf Erden
Liebe Leserin, lieber Leser,
in diesem Heft stehen die kleinen und unscheinbaren Körper des Sonnensystems im Mittelpunkt: Das Titelthema widmen wir dem Asteroiden Ryugu, der im Jahr 1999 entdeckt wurde. Der Besuch der japanischen Raumsonde Hayabusa-2 in den Jahren 2018/19 zeigt den knapp tausend Meter großen Kleinplaneten aus nächster Nähe und diente auch einer Probenentnahme seiner uralten Materie. Sie ist nun auf dem Weg zu uns. An der Mission beteiligte Forscher stellen die Resultate des Minilanders MASCOT ausführlich ab S. 30 vor.
Das ganze Jahr über können wir Sternschnuppen und Feuerkugeln am Himmel beobachten. Manchmal fallen Überbleibsel davon als Meteoriten auf die Erde – pro Tag insgesamt rund hundert Tonnen. Hätten Sie gedacht, dass sich Spuren dieser außerirdischen Materie auf dem Dach Ihres Hauses befinden? Wie Sie selbst solche Mikrometeoriten finden können und was der Musiker Jon Larsen damit zu tun hat, erfahren Sie ab S. 42.
Weitere Highlights: Der Komet C/2019 Y4 (ATLAS) ist zerbrochen, und uns wurde beeindruckendes Bildmaterial zugespielt (S. 13). Astronomen haben Fortschritte beim Erforschen von Gammablitzen gemacht (S. 22).
Das astronomische Beobachten und die Erforschung des Nachthimmels sind in Gefahr: Unzählige neue Starlink-Satelliten bevölkern erdnahe Orbits (S. 16). In der Redaktion sind wir uns einig, dass es so nicht weitergehen kann.
Am 19. Juni geschieht ein ganz besonderes Ereignis, denn der sichelförmige Mond wird die Venus am helllichten Tag bedecken (S. 68). Wir präsentieren außerdem einen Praxisbericht zu einer neuen Astrokamera (S. 72).
Husch ins Heft! Ihr
Andreas Müller
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