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Welt der Wissenschaft: BEGINN DER WELTRAUM-ASTRONOMIE: Ballon-Astronomie gestern und heute
Bereits im Jahr 1874 ließen sich wagemutige Forscher in einer Ballongondel auf fast
8000 Meter Höhe tragen, um astronomische Beobachtungen durchzuführen. Damit
begann die Astronomie aus dem Weltraum. Heute dienen Ballonteleskope vor allem
der wissenschaftlichen und technischen Vorbereitung aufwändigerer Instrumente auf
Weltraumobservatorien.
Der Astronomie am Boden sind
zahlreiche Grenzen gesetzt.
Um den Störungen durch die
Erdatmosphäre zu entgehen,
lassen manche Beobachter ihre Fernrohre
von Ballonen dreißig, vierzig Kilometer
hoch in die Stratosphäre tragen, dorthin,
wo rund 99 Prozent der irdischen Lufthülle
unter ihnen liegen. In solch großen Höhen
wird die optische Abbildung kaum noch
durch Luftunruhe beeinträchtigt, so dass
scharfe Bilder mit einer Auflösung von
etwa einer zehntel Bogensekunde entstehen.
Ausgedehnte Himmelsobjekte lassen
sich kontrastreicher abbilden, da das
Streulicht in der dünnen Restatmosphäre
erheblich reduziert ist.
Spektralbereiche jenseits des optischen
Lichts werden in der Stratosphäre überhaupt
erst zugänglich, so im kurzwelligen
Bereich das mittlere Ultraviolett und die
hochenergetische Röntgen- und Gammastrahlung.
Auch der gesamte Infrarotbereich,
also die Wärmestrahlung kühler
Objekte, steht nun für Messungen zur
Verfügung, da der absorbierende Wasserdampf
fast vollständig unter der Stratosphäre
liegt. Zudem ist auch die Eigenemission
der warmen Atmosphäre, welche
die Empfindlichkeit der Instrumente begrenzen
würde, stark vermindert.Im Jahre 1782 ließen Joseph Michel
Montgolfier (1740 – 1810) und sein Bruder
Jacques Étienne (1745 – 1799) in ihrem
Heimatort Annonay Papiertüten aufsteigen,
die sie mit »brennbarer Luft« (wie der
Wasserstoff damals noch genannt wurde)
gefüllt hatten...
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