Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

Meteorologie: Wie viel regnet es im Sahel?

Südlich der Sahara kommt es immer wieder zu schweren Dürren. Wissenschaftler können die Niederschläge dort nun genauer prognostizieren als zuvor. Eine andere Studie liefert derweil ein überraschendes Ergebnis: Heftige Regenfälle nehmen in der Sahelzone zu.
Südlich der Sahara durchzieht ein Band fruchtbaren Graslands Afrika: die Sahelzone. Fällt dort zu wenig Regen, kommt es leicht zu Dürren. So wie im Juni 2009, als saisonale Niederschläge ausblieben und Pflanzen vielerorts deutlich langsamer wuchsen als in den fünf Jahren zuvor (braune Farbtöne).

Seit den verheerenden Dürren in den 1970er und 1980er Jahren haben sich viele Länder der Sahelzone ökonomisch erholt. Aber lange Trockenperioden können dort nach wie vor katastrophale Folgen haben, etwa Missernten. Fehler in der Landbewirtschaftung, die wachsende Bevölkerung und politische Konflikte verschärfen das Problem noch.

Umgekehrt richtet in der streifenförmigen Übergangszone von Sahara zu Savanne manchmal auch ein Zuviel an Regen leicht Schaden an. In letzter Zeit sind Forschern mehrere Fortschritte bei der langfristigen Prognose von Niederschlägen im Sahel gelungen sowie beim Verständnis von Mechanismen, die diese beeinflussen. Auf diese Weise können die Wissenschaftler Vorhersagen für die nächsten Monate bis Jahre verfeinern – und den Einwohnern helfen, sich auf Wetterextreme und Klimawandel besser vorzubereiten.

Der meiste Regen fällt im Sahel zwischen Juni und Oktober, wenn sich die innertropische Konvergenzzone – das wichtigste tropische Regenband – nach Norden ver­lagert. In manchen Jahren bringen die Wolken aber deutlich weniger Niederschlag. Meteorologen versuchen schon seit vielen Jahren, die resultierenden Dürreperioden früh vorherzusagen. Ein Team um Katy Sheen am Met Office im englischen Exeter ist in dieser Hinsicht jetzt ein gutes Stück weitergekommen ...

Kennen Sie schon …

Spektrum - Die Woche – Der Mönch, der unsere Zeitrechnung erfand

Was hat unsere Zeitrechnung mit einem Mönch aus dem Jahr 525 zu tun? In der aktuellen »Woche« erfahren Sie, warum wir heute das Jahr 2025 schreiben – und wie Ostern damit zusammenhängt. Außerdem: Wie gefährlich das Chikungunya-Virus ist und was Vitamin-Infusionen wirklich bringen.

Spektrum der Wissenschaft – Präzision statt Zufall – Genomeditierung revolutioniert Pflanzenzucht

Seit der Mensch Pflanzen anbaut, versucht er auch, Erträge und/oder Widerstandskraft durch Zucht gezielt zu optimieren. Was zunächst als simple Auslese begann, hat sich unter anderem dank der Fortschritte in der Molekularbiologie längst deutlich erweitert. Doch Methoden, bei denen ins Erbgut der Gewächse eingegriffen wird, wecken bei vielen Menschen Bedenken und stellen auch die Gesetzgebung vor Herausforderungen. Wie präzise die neueren Verfahren sind und welche Regelungen derzeit gelten oder diskutiert werden, erfahren Sie in unserem Titelthema. Weitere Themen: Im Notfall kann die Wasserversorgung schnell an ihre Grenzen kommen – eine große Aufgabe für den Katastrophenschutz. Was können Klimaforschende aus historischen Daten zur Weinqualität in Europa über die Vergangenheit lernen, und warum schmeckt alkoholfreier Wein so anders als solcher mit Alkohol? Außerdem gehen wir der Frage nach, was Fischschwärme, Hirnströme und Supraleitung gemeinsam haben und wie Emergenz diese Komplexität erklären könnte.

Spektrum der Wissenschaft – Den Kosmos entschlüsseln – Vom Sonnensystem in die Tiefen des Universums

In dieser Ausgabe berichten wir über ferne Galaxien, das Sterben von Sternen, äußerst energiereiche Gammastrahlenblitze und neue Erkenntnisse zur Dunklen Energie. Weiter informieren wir Sie über Raumfahrtmissionen zu anderen Himmelskörpern, beispielsweise die der NASA-Sonde Europa-Clipper, welche den gleichnamigen Jupitermond auf die Existenz von Ozeanen untersuchen soll. Darüber hinaus: Teleskope der Superlative mit denen der Kosmos auch von der Erde aus, immer genauer beobachtet werden kann.

  • Quellen

Berg, A. et al.: Geophysical Research Letters 44, 073851, 17. 6. 2017

Sheen, K. L. et al.: Nature Communications 8, 14966, 25. 5. 2017

Taylor, C. et al.: Nature 544, S. 475–478, 27. 4. 2017

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.