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Blick in die Forschung: Kurzberichte: Staub in allen Ecken

Frühe Galaxien hüllten sich in Wolken aus kosmischem Staub – doch wie konnten sich die in so kurzer Zeit zusammenballen? Mit ALMA, dem Atacama Large Millimeter/submillimeter Array, fanden Astronomen eine mögliche Lösung.
Kinderstube von Sternsystemen

Nicht einmal zwei Milliarden Jahre nach dem Urknall war das Universum verstaubt wie nach einem intergalaktischen Sandsturm: Als Infrarotteleskope Ende der 1990er Jahre erstmals riesige staubreiche Galaxien am Rand des sichtbaren Universums entdeckten, war das eine ziemliche Überraschung – und stellte die Forschung vor ein Rätsel (siehe »Kinderstube von Sternsystemen«). Wie konnte sich solche Menge kosmischen Staubs so kurz nach dem Urknall bilden? Schließlich mussten die dazu notwendigen Bausteine – im Wesentlichen Silizium, Sauerstoff, Kohlenstoff – erst in den Fusionsöfen der ersten Sterne erbrütet werden. Und warum waren diese Galaxien so viel staubiger als das heutige Milchstraßensystem? In ihr macht der Staub nur ein Prozent der Masse des interstellaren Mediums aus. Die DSFGs genannten Galaxien, kurz für dusty star-forming galaxies (deutsch: staubige, sternbildende Galaxien), waren hingegen so staubreich, dass das Licht ihrer Sterne fast vollständig absorbiert wurde. Mit optischen Teleskopen sieht man sie daher kaum.

Kennen Sie schon …

Spektrum der Wissenschaft – Dunkle Kometen: Geisterfahrer im Sonnensystem

Eine kleine Gruppe von Himmelsobjekten sorgt für Rätselraten unter Fachleuten: Obwohl die Brocken keinen Schweif aus Gas und Staub aufweisen, bewegen sie sich wie Kometen. Was treibt diese Dunklen Kometen an? Könnten sie sogar Hinweise auf den Ursprung des Wassers auf der Erde liefern? Weitere Themen in dieser Ausgabe: Die Ökologin Katja Tielbörger und der Molekularbiologe Detlef Weigel diskutieren darüber, wie ein Kompromiss zur Neuregelung der Grünen Gentechnik aussehen könnte. Sie sind sich einig: Man muss das gesamte System betrachten. Angesichts des Internationalen Jahres der Quantenphysik gehen wir der Frage nach, warum selbst Physiker die Quantenmechanik nicht verstehen – und was ihre Formeln über die Wirklichkeit aussagen. Außerdem stellen wir Ihnen vor, was Mikrofossilien über die Zeitgenossen der Dinosaurier verraten, und wir präsentieren Ihnen die Farbenpracht des altägyptischen Tempels von Esna. Fünf Jahre arbeiteten Restauratoren an der Rekonstruktion. Das Ergebnis ist spektakulär.

Spektrum der Wissenschaft – Den Kosmos entschlüsseln – Vom Sonnensystem in die Tiefen des Universums

In dieser Ausgabe berichten wir über ferne Galaxien, das Sterben von Sternen, äußerst energiereiche Gammastrahlenblitze und neue Erkenntnisse zur Dunklen Energie. Weiter informieren wir Sie über Raumfahrtmissionen zu anderen Himmelskörpern, beispielsweise die der NASA-Sonde Europa-Clipper, welche den gleichnamigen Jupitermond auf die Existenz von Ozeanen untersuchen soll. Darüber hinaus: Teleskope der Superlative mit denen der Kosmos auch von der Erde aus, immer genauer beobachtet werden kann.

Sterne und Weltraum – Überlebt – Messier 54 – Relikt einer Kollision mit unserer Galaxis

Ein Amateurastronom hat auf der Basis eigener Beobachtungen und wissenschaftlicher Erkenntnisse den Kugelsternhaufen Messier 54 untersucht, der sich optisch in der Nähe des Milchstraßenzentrums befindet. Er entpuppt sich als fernes extragalaktisches Relikt: Der Haufen ist ein Überbleibsel einer Zwerggalaxie, die mehrfach das Zentrum unserer Galaxis umläuft und dabei zerstört wird. Außerdem berichten wir über die vierjährige Marsmission der NASA-Sonde InSight, die dort unter anderem den Wärmefluss im Boden messen sollte. Weiter werfen wir einen Blick auf Forschungsansätze zur Hawking-Strahlung, nach denen unser Universum schneller als gedacht zerfallen könnte und stellen ein Projekt der Südtiroler Schülergruppe »astrocusanus« vor, die mit einem leistungsstarken Teleskop auf die Suche nach lichtschwachen Kleinkörpern geht.

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