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Blick in die Forschung: Kurzberichte: Eine Natriumwolke umgibt den Asteroiden Phaethon

Im sonnennächsten Punkt seiner Umlaufbahn ist der kleine Himmelskörper (3200) Phaethon in eine diffuse Wolke eingebettet und entwickelt einen kometenähnlichen Schweif. Neuere Beobachtungen zeigen, dass es sich hierbei offenbar nicht wie bisher angenommen um Staubteilchen, sondern um von dem kleinen Himmelskörper freigesetzte Natriumatome handelt.
Phaethon, Destiny, Jaxa

Der etwa sechs Kilometer große Asteroid (3200) Phaethon ist – soweit wir wissen  – der Ursprungskörper für den Meteorstrom der Geminiden. Dieser ist zurzeit der stärkste Meteorstrom des Jahres, und lässt sich etwa vom 4. bis zum 20. Dezember beobachten. Phaethon ist im sonnennächsten Punkt seiner Umlaufbahn, dem Perihel, nur rund 20 Millionen Kilometer von unserem Zentralgestirn entfernt, was nur zirka 14 Prozent des Abstands Erde –Sonne entspricht. Dies führt dazu, dass sich seine Oberfläche bis auf etwa 700 Grad Celsius erhitzt. In Perihelnähe entwickelt Phaethon eine kometenähnliche, diffuse Koma und einen schwachen Schweif. Bislang wurde angenommen, dass es sich hierbei um von dem kleinen Himmelskörper freigesetzte Staubpartikel handelt. Neueste Beobachtungen von Phaethon liefern nun ein anderes Bild. Bei Kometen ist die treibende Kraft für ihre Aktivität das im Kometenkern befindliche Wassereis. Obwohl Phaethon aktiv wird wie ein Komet, ähneln seine übrigen Eigenschaften viel mehr denjenigen von Asteroiden. Der Himmelskörper unterscheidet sich insbesondere in seinen optischen Eigenschaften und seiner Dichte deutlich von Kometen, und es wurde kein Wasserdampf in seiner Umgebung nachgewiesen. Außerdem zeigen Computersimulationen, dass er höchstwahrscheinlich aus dem Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter stammt. Er kommt also nicht wie die meisten Kometen aus dem Kuipergürtel außerhalb der Neptunbahn oder aus der noch wesentlich weiter entfernten Oortschen Wolke.

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