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Blick in die Forschung: Kurzberichte: Sonnenlicht sorgte für konstante Tageslänge

Eigentlich nimmt die Dauer des Tages beständig zu. Astrophysiker konnten nun zeigen, dass vor etwa zwei Milliarden Jahren die von der Sonne aufgeheizte Erdatmosphäre den Tag auf 19,5 Stunden Länge einfror.
Sonne, Sonnenlicht, Erde

Der Tag hat 24 Stunden – es klingt wie eine Binsenweisheit, aber das war nicht immer so. Norman Murray und sein Team legen ein neues Resultat vor, das im Juli 2023 im Fachblatt »Science Advances« erschienen ist. Sie kommen zu dem Schluss, dass die Einstrahlung der Sonne auf die Erdatmosphäre für lange Zeit während der Erdgeschichte für eine konstante Tageslänge von 19,5 Stunden sorgte. Lunare Gezeiten Unser Mond entstand nach gängiger Lehrmeinung vor 4,5 Milliarden Jahren in einer verhängnisvollen Kollision mit einem etwa marsgroßen Körper mit der Urerde.Damals war die Erdkugel ein flotter Rotator, und die Tageslänge betrug weniger als zehn Stunden. Sie war demnach vergleichbar mit der aktuellen Rotationsperiode des Planetengiganten Jupiter. Seither bildet die Erde ein enges System mit dem Mond. Die beiden rotierenden Massen wechselwirken miteinander. Hier tritt das Phänomen der Gezeitenreibung auf. Dabei ziehen die Gravitationskräfte des Mondes an der Erde und verformen sie: Es gibt Flutberge, aber auch die Landmassen geraten in Bewegung. Umgekehrt zieht die Schwerkraft der Erde an unserem Begleiter und verformt ihn in ähnlicher Weise. Die Erde dreht sich unter denFlutbergen weiter. Man kann sich vorstellen, dass diese wie Bremsbacken wirken und allmählich die Rotation der Erdkugel verlangsamen. Der Trend ist klar: Die Tageslänge nimmt zu, und zwar derzeit um 1,7 Millisekunden pro Jahrhundert.<*p>

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