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Krebsmedizin: Bösartiger als der Muttertumor

Das Erbgut von Metastasen unterscheidet sich stark von dem des ursprünglichen Tumors – ein Ansatzpunkt für neue Therapien.
Krebszellen

Oft bringt nicht der Primärtumor einen Krebspatienten in akute Lebensgefahr, sondern dessen Absiedlungen (Metastasen), die im Lauf der Erkrankung entstehen und lebenswichtige Organe im ganzen Körper befallen können. Die Tochtertumoren haben zusätzliche Mutationen erworben, die es ihnen ermöglichen, durch den Organismus zu wandern und sich fern ihres Entstehungsorts anzusiedeln. Zudem sind sie oft besonders resistent gegenüber medizinischen Behandlungen. Ihre Erforschung hat deshalb eine sehr große Bedeutung. Im Jahr 2010 startete an der University of Michigan das Projekt "Michigan Oncology Sequencing" (Mi-ONCOSEQ), um Metastasen von Krebspatienten mit den neuesten Techniken der DNA-Sequenzierung zu untersuchen. Das Ziel lautet, die Therapie von Krebspatienten auf das Erbgut ihrer Metastasen abzustimmen statt auf jenes des Primärtumors. Dieser Ansatz verspricht am ehesten, die gefürchtete Resistenzbildung der entarteten Zellen zu vermeiden ...

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  • Quellen

Mody, R. J. et al.: Integrative Clinical Sequencing in the Management of Refractory or Relapsed Cancer in Youth. In: JAMA 314, S. 913-925, 2015

Robinson, D. R. et al.: Integrative Clinical Genomics of Metastatic Cancer. In: Nature 548, S. 297-303, 2017

Roychowdhury, S. et al.: Personalized Oncology Through Integrative High-Throughput Sequencing: A Pilot Study. In: Science Translational Medicine 3, 111ra121, 2011

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