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Brief an die Leser


Verehrte Leserin,

sehr geehrter Leser,


über die Jahre ist auf unseren Titeln ein ganzes Bestiarium erschienen. Wohl keine andere Zeitschrift hätte sich erlauben können, so prägnant afrikanische Kotkäfer (Januar 1980) oder ein Paarungsknäuel Rotseitiger Strumpfbandnattern (Januar 1983) herauszustellen, geschweige denn die im Ungewissen zwischen Tod und Leben schwebende Schrödingersche Katze (Juli 1994). Indes verwiesen auch Darstellungen, die manche Leser sich als ästhetische Naturstudie an die Wand heften, auf neue wissenschaftliche Befunde: so die Termiten vom Oktober 1983 auf die chemischen Waffen dieser Insekten, der Riesenpanda vom Januar 1988 auf die Aufklärung seines Stammbaums, die Paradiesvögel vom Februar 1990 auf Nahrungsökonomie als Evolutionsfaktor und der Gepard vom Juli 1986 wie die Seekühe vom September 1994 auf die Gefährdung ihrer Bestände.

Alle diese augentäuschend realistischen Tierporträts sind gemalt. Denn Photographien wären zumeist unzureichend. Sie zeigen zuviel, nämlich auch Zufälliges und Nebensächliches außer dem Wesentlichen.

Für den aktuellen Löwen war der Belgier Carl Brenders lange in Botswana unterwegs. Aus seinen Freilandskizzen entstand im Atelier in einer von dem Künstler entwickelten Mischtechnik aus Aquarell und Gouache (also mit wasserlöslichen Deckfarben) das Bild "Kalahari". Reproduktionen weiterer Werke enthält das Buch "Wildlife: The Nature Paintings of Carl Brenders", erschienen 1994 bei Harry N. Abrams; und die Mill Pond Press in Venice (Florida) gibt zudem eine Serie limitierter Drucke heraus. Sobald Sie sich an dem Bernstein-Blick, den Reißzähnen und schwarzen Lefzen, dem narbigen Fell und der staubigen Wüstenflora sattgesehen haben – diesmal geht es (Seite 78) um das Verhalten im Räuberrudel.


Aus: Spektrum der Wissenschaft 7 / 1997, Seite 3
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH

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