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Vor Amarna: Das Erbe des Vaters

Ein eigener Gott, eine neue Religion, ein drastischer Stil in der Kunst – Pharao Echnaton brach scheinbar radikal mit den jahrhundertealten Traditionen Ägyptens. Doch im Grunde führte er nur weiter, was sein Vater Amenhotep III. begonnen hatte.
Das Erbe des Vaters

"Auch alle Ausländer, die fern (von Ägypten) sind,
lässt du (Aton) leben,
denn du hast (für sie) einen Nil an den Himmel gesetzt,
damit er zu ihnen herabfällt,
damit er auf den Bergen Wellen schlägt wie das Meer,
um ihre Felder zu bewässern wenn (er) sie berührt.
Wie ausgezeichnet sind doch (all) deine Pläne,
o Herr der Ewigkeit!
Denn der Nil am Himmel,
er ist gedacht für alle Ausländer,
für alles Gebirgswild, das auf Beinen läuft.
Der Nil (jedoch), der aus der Unterwelt hervorkommt,
(er ist bestimmt) für das geliebte Land (Ägypten)."
(Übersetzung Christian E. Loeben)

Diese Passage aus dem Großen Sonnengesang für den Gott Aton, den aller Wahrscheinlichkeit nach Echnaton selbst gedichtet hat, bringt eine völlig neue, für die Ägypter geradezu revolutionäre Sichtweise auf die ihnen bekannte Welt zum Ausdruck. Der König tolerierte es nicht nur, sondern propagierte auch literarisch, dass das Wohlwollen eines ägyptischen Gottes nicht ausschließlich der eigenen Heimat zugutekomme – ebenso profitierten ferne Regionen, welche die Ägypter während ihrer weit reichenden Feldzüge nach Vorderasien im 15. Jahrhundert v. Chr. genauer kennen gelernt hatten, vom Segen des heimischen Gottes.

Um diese neue Weltsicht theologisch zu begründen und der Bevölkerung zu vermitteln, setzte Echnaton einen neuen Sonnengott ins Zentrum seiner Verehrung: Aton. Denn jeder wusste – die Sonne scheint nicht nur im Land am Nil, sondern auch in Gegenden, deren Bewohner die Ägypter stets als minderwertig betrachteten ...

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