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Die Zukunft unserer Galaxie: Das kosmische Vergessen
Das Universum löscht die Spuren seiner eigenen Herkunft aus: Eines
Tages werden viele Beobachtungen, denen wir unser Wissen
über den Kosmos verdanken, nicht mehr möglich sein. Dann bilden die Milchstraße und ihre Nachbarn eine einsame Sterneninsel inmitten
der nachtschwarzen Leere des unendlichen Weltraums.

© Slim Films (Ausschnitt)
Vor 100 Jahren wäre ein Artikel
wie dieser, der sich vornimmt,
über die Geschichte des Universums
und seine großräumige
Struktur zu berichten, nahezu völlig falsch
gewesen. Im Jahr 1908 waren Forscher
überzeugt, unsere Galaxis sei alles, was das
Universum enthielte. Sie betrachteten die
Milchstraße als »Inseluniversum«, als isolierten,
von unendlicher Leere umgebenen
Sternhaufen. Tatsächlich aber ist sie nur eine
von über 400 Milliarden Galaxien im beobachtbaren
Kosmos. 1908 herrschte wissenschaftlicher
Konsens darüber, dass das Universum
ewig und unveränderlich sei, nicht
einmal die verwegensten Theorien spekulierten
über einen feurigen Urknall. Tatsächlich
aber war dieser genau jenes Ereignis,
das die Geburt des Kosmos markierte.
Der Raum expandiert und ist darüber hinaus sogar gekrümmt? Auch das ahnte damals niemand. Das große Rätsel des Ursprungs der Elemente – sie entstanden in den ersten Augenblicken nach dem Urknall und bildeten sich später auch im Inneren von Sternen – wurde ebenfalls erst durch spätere Forschergenerationen gelöst. Das »Nachglühen« der Schöpfung, die kosmische Hintergrundstrahlung? Bis zu ihrer Entdeckung dauerte es noch über 50 Jahre.
Wohl kein Wissensbereich hat sich im vergangenen Jahrhundert durch Beobachtungen und intellektuelle Fortschritte stärker gewandelt als die Kosmologie. Doch kann sich die Wissenschaft auch in Zukunft darauf verlassen, dass ihr Bestand an empirischem Wissen stets weiterwächst? Zumindest auf kosmischen Zeitskalen wird dies möglicherweise nicht der Fall sein. Denn unsere jüngsten Forschungsarbeiten deuten darauf hin, dass wir vielleicht in der einzigen kosmischen Ära leben, in der Wissenschaftler zum Verständnis der wahren Natur des Kosmos gelangen können. Vor einem Jahrzehnt machten zwei astronomische Forschungsgruppen unabhängig voneinander eine bahnbrechende Entdeckung. Sie hatten die Expansion des Universums über die vergangenen fünf ...
Der Raum expandiert und ist darüber hinaus sogar gekrümmt? Auch das ahnte damals niemand. Das große Rätsel des Ursprungs der Elemente – sie entstanden in den ersten Augenblicken nach dem Urknall und bildeten sich später auch im Inneren von Sternen – wurde ebenfalls erst durch spätere Forschergenerationen gelöst. Das »Nachglühen« der Schöpfung, die kosmische Hintergrundstrahlung? Bis zu ihrer Entdeckung dauerte es noch über 50 Jahre.
Wohl kein Wissensbereich hat sich im vergangenen Jahrhundert durch Beobachtungen und intellektuelle Fortschritte stärker gewandelt als die Kosmologie. Doch kann sich die Wissenschaft auch in Zukunft darauf verlassen, dass ihr Bestand an empirischem Wissen stets weiterwächst? Zumindest auf kosmischen Zeitskalen wird dies möglicherweise nicht der Fall sein. Denn unsere jüngsten Forschungsarbeiten deuten darauf hin, dass wir vielleicht in der einzigen kosmischen Ära leben, in der Wissenschaftler zum Verständnis der wahren Natur des Kosmos gelangen können. Vor einem Jahrzehnt machten zwei astronomische Forschungsgruppen unabhängig voneinander eine bahnbrechende Entdeckung. Sie hatten die Expansion des Universums über die vergangenen fünf ...
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