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Das Pac-Man-Molekül


Chemiker um Yongqi Deng vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge synthetisierten ein Molekül, das aussieht wie die hungrige Hauptfigur aus dem Computerspiel Pac-Man. Dazu verbanden sie zwei ebene Ringsysteme über ein molekulares Scharnier (Bild). Bietet man dem Molekül das richtige „Futter“ an – in diesem Falle Sauerstoff –, dann bewegen sich die beiden Klappen um 0,4 Nanometer aufeinander zu und halten den Liganden fest. Einmal in die Fänge geraten, kommt der Sauerstoff erst dann wieder frei, wenn er sich mit zwei Wasserstoffatomen zu einem Wassermolekül verbindet. Als Ringsysteme verwendeten Deng und seine Mitarbeiter Porphyrine, wie sie in der Natur weit verbreitet sind und sich beispielsweise im Hämoglobin unserer roten Blutkörperchen oder im Blattfarbstoff Chlorophyll finden. Was auf den ersten Blick nach reiner Spielerei aussieht, hat aber doch einen seriösen Hintergrund. Die Wissenschaftler versuchen, mit ihrem Pac-Man Enzyme nachzu-

ahmen, um die Funktionsweise dieser natürlichen Katalysatoren zu verstehen. (Journal of the American Chemical Society, Bd. 122, S. 410)


Aus: Spektrum der Wissenschaft 5 / 2000, Seite 21
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH

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