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Trauma: Gottes Strafe, Gottes Gnade

Mord, Folter, Vergewaltigung – wie konnten Menschen im Dreißigjährigen Krieg seelisch gesund bleiben? Oder traumatisierten die Schrecken von damals weite Teile der Bevölkerung?
Folterszenen

Für Magdeburg begann der Dreißigjährige Krieg im Herbst 1630. Um eine Rekatholisierung nach den Siegen der kaiserlichen Streitkräfte zu verhindern, schlossen die Stadtoberen mit Gustav II. Adolf von Schweden ein Bündnis. Der war kurz zuvor auf Rügen gelandet und gerierte sich als Befreier der deutschen Protestanten. Dem Kaiser konnte das nicht gefallen, denn Magdeburg kontrollierte die Elbe. Die dort eingerichtete schwedische Garnison musste seinem Kontrahenten den Vorstoß ins Deutsche Reich erleichtern. Womöglich würden auch die bis dahin neu­tralen Kurfürsten von Sachsen und Brandenburg nun ebenfalls die Allianz mit dem »Löwen aus Mitternacht« suchen.

Daher ließ der oberste Heerführer der katholischen Liga und der kaiserlichen Armee, Graf Johann Tserclaes von Tilly (1559–1632), Magdeburg von seinen Truppen umschließen. Der schwedische Kommandant verweigerte jedoch die Übergabe. Für die Protestanten wurde die Stadt zum Symbolort des Widerstands ...

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  • Quellen

Flaig, E.: Warum gibt es kein historisches Trauma? Einen Nonsense-Begriff verabschieden. In: Merkur 8, S. 670–681, 2011

Lorenz, M.: Das Rad der Gewalt. Militär und Zivilbevölkerung nach dem Dreißigjährigen Krieg (1650–1700. Böhlau, Wien, Köln, Weimar 2007

Maercker, A.: Trauma und Traumafolgestörungen. C.H.Beck, München 2017

Roeck, B.: Als wollt die Welt schier brechen. Eine Stadt im Zeitalter des Dreißigjährigen Krieges. C.H.Beck, München, Neuauflage 2018

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