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Mind-Reading: Das wundersame Zerebroskop

Ob Sie es glauben oder nicht: In Ihrem Gehirn gibt es Zellen, die nur auf den Anblick von Jennifer Aniston reagieren. Andere wiederum werden lediglich bei Gedanken an Mutter Teresa aktiv. Eine ausgefeilte neue Technik macht sichtbar, wie sehr Probanden an eine der beiden Frauen denken – live und in Farbe.
Biologie des Bewusstseins
Ein "Zerebroskop" ist ein fiktives Gerät, das seit Jahrzehnten immer wieder in philosophischen Gedankenspielen auftaucht. Es liest die komplette Hirnaktivität und damit die Inhalte des Bewusstseins einer Person aus – heute würde man es als eine hoch entwickelte Gehirn-Com­puter-Schnittstelle bezeichnen. Ein Autozere­broskop ist ein solches Utensil, das man an sein eigenes Gehirn anschließt. Mit einer derartigen Maschine könnte man die Arbeit seiner Milliarden von Nervenzellen abbilden, ihre flüchtigen elektrischen Ströme beobachten – und Zeuge werden, wie die eigenen Gedanken entstehen.
Diese Idee hat etwas seltsam Verdrehtes an sich: Das Bewusstsein beobachtet das Gehirn, das gerade dabei ist, ebenjenes Bewusstsein zu erschaffen. Wie würde sich das wohl für einen Menschen anfühlen? Hirnforscher können diese Frage heute im Ansatz beantworten. Dabei halfen ihnen Patienten, die an Epilepsie leiden ...

Kennen Sie schon …

Gehirn&Geist – Wer entscheidet? Wie das Gehirn unseren freien Willen beeinflusst

Was bedeutet es, ein Bewusstsein zu haben? Haben wir einen freien Willen? Diese Fragen beschäftigt Neurowissenschaft, Philosophie und Theologie gleichermaßen. Der erste Artikel zum Titelthema zeichnet die Entwicklung der neurowissenschaftlichen Forschung nach und zeigt, wie das Gehirn das subjektive Erleben formt. Anschließend geht es im Interview mit dem Neurophilosophen Michael Plauen um die Frage, ob wir frei und selbstbestimmt handeln, oder nur Marionetten unseres Gehirns sind. Die Antwort hat Konsequenzen für unser Selbstbild, die Rechtsprechung und unseren Umgang mit KI. Daneben berichten wir, wie virtuelle Szenarien die traditionelle Psychotherapie erfolgreich ergänzen und vor allem Angststörungen und Posttraumatische Belastungsstörungen lindern können. Ein weiterer Artikel beleuchtet neue Therapieansätze bei Suchterkrankungen, die die Traumata, die viele Suchterkrankte in ihrer Kindheit und Jugend erfahren haben, berücksichtigen. Zudem beschäftigen wir uns mit der Theorienkrise in der Psychologie: Der Risikoforscher Gerd Gigerenzer erklärt, warum die Psychologie dringend wieder lernen muss, ihre Theorien zu präzisieren.

Spektrum Kompakt – Das Unbewusste

Viele unserer Denkprozesse laufen auf Autopilot ab. Untersucht wurden sie schon von Sigmund Freud, C. G. Jung und Alfred Adler. Heute arbeitet man daran, das Zusammenspiel von Unbewusstem und Bewusstem neuronal sichtbar zu machen oder psychische Abwehrmechanismen durch bestimmte Tests zu ergründen.

Gehirn&Geist – Gehirn und KI im Dialog: Was uns künstliche Intelligenz über menschliches Denken lehrt

Ist künstliche Intelligenz in der Lage, echtes Bewusstsein zu simulieren? Neue Ansätze in der KI-Forschung versuchen KI-Systeme menschenähnlicher zu machen, indem sie den modularen Aufbau des Gehirns nachahmen. Mit diesem Artikel startet die neue Serie »Wechselspiel der Intelligenzen«, in der wir beleuchten, wie sich künstliche und menschliche Intelligenz gegenseitig beeinflussen. Im Schwerpunktthema »Demokratie in Gefahr?« klären wir im Interview, ob sich wissenschaftlich fassen lässt, wie eine Demokratie in eine Autokratie abgleitet. Ein weiterer Artikel zu diesem Thema erklärt, wie sich trotz zunehmend kontroverser Gesellschaftsdebatten ein kühler Kopf bewahren lässt. Daneben berichten wir, warum noch Jahre nach Konsum von Psychedelika visuelle Störungen auftreten können, ob Hirnstimulation gegen Depressionen hilft, oder Eisbaden und Kältekammern wirklich gesund sind.

  • Quellen
Cerf, M. et al.:On-Line, Voluntary Control of Human Temporal Lobe Neurons. In: Nature 467, S. 1104-1108, 2010

Quian Quiroga, R. et al.:In­variant Visual Representation by Single Neurons in the ­Human Brain. In: Nature 435, S. 1102-1107, 2005

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