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Dem Langzeitgedächtnis auf der Spur


Schweizer Neurobiologen gelang es erstmals, die Veränderung an Nervenzellen im Gehirn direkt zu verfolgen, die bei der Etablierung des Langzeitgedächtnisses entstehen. Dominique Muller und seine Kollegen von der Universität Genf konnten an Gehirngewebe von Ratten nachweisen, daß das Langzeitgedächtnis auf der Bildung zusätzlicher Kontaktstellen (Synapsen) zwischen Nervenzellen (Neuronen) beruht. Seit Mitte der achtziger Jahre ist bekannt, daß junge Ratten, die in einer stimulierenden Umgebung aufgewachsen sind, ein bei weitem komlexeres Netzwerk an Nervenzellen im Gehirn haben als Ratten aus einem reizarmen Umfeld. Wird eine Synapse zwischen zwei Neuronen wiederholt stimuliert, bildet sich ein weiterer Kontaktpunkt zwischen den beiden Nervenzellen. Diese Verdopplung der Synapsen erfolgt ungefähr eine Stunde nach der Reizung. Die Schweizer Wissenschaftler haben sie an stimuliertem Rattenhirn-Gewebe unter dem Elektronenmikroskop beobachtet und per Computer ein 3D-Bild der Ausbildung einer zweiten Synapse erstellt. (Nature, Bd. 402, S. 421)


Aus: Spektrum der Wissenschaft 2 / 2000, Seite 10
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH

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