Nobelpreis für Medizin: Der Anfang der Wissenschaft vom Ende
Der Medizin-Nobelpreis ging an Elizabeth H. Blackburn, Carol W. Greider und Jack W. Szostak
für ihre Erkenntnisse über die Endstücke der Chromosomen. Die drei Forscher haben
große Fragen der Genetik beantwortet, Alterungsprozesse erhellt und womöglich den Weg zu
neuen Krebstherapien gebahnt.
Nicht immer findet die Entscheidung
des Nobelkomitees ungeteilten
Beifall. Doch in diesem Jahr stieß die
Verleihung des Preises für Physiologie
oder Medizin an Elizabeth H. Blackburn
von der University of California in San
Francisco, Carol W. Greider von der
Johns Hopkins School of Medicine in
Baltimore und Jack W. Szostak vom
Massachusetts General Hospital in Boston
auf breite Zustimmung. "Die drei
haben schließlich ein ganz neues Forschungsfeld
begründet", meint Joachim
Lingner von der Ecole Polytechnique
Fédérale in Lausanne.
Die Laureaten erhielten die Ehrung für Untersuchungen, die zeigen, "wie Chromosomen durch Telomere geschützt werden", und für die "Entdeckung des Enzyms Telomerase", so die Stockholmer Jury. Als in den 1930er Jahren die US-Genetikerin Barbara McClintock (Medizin-Nobelpreis 1983) und ihr Kollege Herman Joseph Muller (Medizin-Nobelpreis 1946) Untersuchungen am Erbgut anstellten – sie vor allem beim Mais, er bei Taufliegen –, wunderten sie sich über ein merkwürdiges Phänomen.
Brechen Chromosomen, können sich die Fragmente neu verknüpfen. Das geschieht aber nur an den Bruchstellen; niemals fusioniert ein Fragment mit dem Ende eines Chromosoms. Für diesen speziellen Abschnitt prägte Muller deshalb 1938 einen eigenen Begriff: Telomer (nach griechisch télos für Ende und méros für Teil). Was ihn schützt, blieb zunächst offen...
Die Laureaten erhielten die Ehrung für Untersuchungen, die zeigen, "wie Chromosomen durch Telomere geschützt werden", und für die "Entdeckung des Enzyms Telomerase", so die Stockholmer Jury. Als in den 1930er Jahren die US-Genetikerin Barbara McClintock (Medizin-Nobelpreis 1983) und ihr Kollege Herman Joseph Muller (Medizin-Nobelpreis 1946) Untersuchungen am Erbgut anstellten – sie vor allem beim Mais, er bei Taufliegen –, wunderten sie sich über ein merkwürdiges Phänomen.
Brechen Chromosomen, können sich die Fragmente neu verknüpfen. Das geschieht aber nur an den Bruchstellen; niemals fusioniert ein Fragment mit dem Ende eines Chromosoms. Für diesen speziellen Abschnitt prägte Muller deshalb 1938 einen eigenen Begriff: Telomer (nach griechisch télos für Ende und méros für Teil). Was ihn schützt, blieb zunächst offen...
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