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Welt der Wissenschaft: Galileo-Serie, Teil 8: Der Fall Galilei
Wie wurden Galileis Beobachtungen in einen neuen astronomischen Diskurs
verwoben? Auf welche Weise war die traditionelle Synthese von Wissenschaft und
Religion damit vor eine Herausforderung gestellt? Und wie sind die damaligen
Reaktionen der katholischen Kirche heute zu deuten?
Im März 1610 erschien in Venedig ein
Büchlein mit dem Titel »Sidereus
nuncius« (»Der Sternenbote«, oder
auch: »Botschaft von den Sternen«)
von Galileo Galilei (1564 – 1642). Darin gab
Galilei einen systematischen Bericht über
seine ersten teleskopischen Himmelsbeobachtungen.
Der Bericht war nach Monaten
intensiver Beschäftigung mit dem Bau
und der Verbesserung dieses neuen astronomischen
Instruments entstanden und
brachte die Republik der Gelehrten seiner
Zeit in Aufruhr. Das Werk »De revolutionibus
« von Nikolaus Kopernikus aus dem
Jahre 1543 war bis dahin wenig gelesen
und noch weniger verstanden worden:
Mit Galileis Bericht bekam es erstmalig
die Chance, zu dem Samen zu werden, aus
dem später die Früchte der astronomischen
und mechanischen Revolution in
Isaac Newtons »Principia mathematica«
(1687) entstehen sollten.
Bis zur Veröffentlichung des »Sidereus
nuncius« war Galilei ein angesehener,
aber schlecht bezahlter Mathematikprofessor
an der Universität Padua, der sein
Einkommen mit Logis und Unterricht für
Privatstudenten sowie durch Herstellung
und Verkauf mathematischer Instrumente
aufbessern musste.
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