Die Salier: Der letzte Salier
Konrad wuchs in Italien auf, wo ihn Kaiser Heinrich IV. in der Obhut des Mailänder Erzbischofs Thedald zurückließ. Keine weise Entscheidung, wie sich zeigen sollte. Denn zwischen ihm und der Kirche herrschte bereits seit Jahren ein erbitterter Machtkampf, der als Investiturstreit in die Geschichte einging. Bei dem Konflikt ging es nur vordergründig um die rechtmäßige Einsetzung von Bischöfen in ihre Ämter. Tatsächlich stritten Heinrich IV. und Papst Gregor VII. um die Vorrangstellung im Reich nördlich und südlich der Alpen. In dieser Situation setzte der Kaiser seinen Nachfolger Konrad dem Einfluss kirchentreuer Kreise aus. Das erklärt vielleicht eine folgenschwere Entscheidung des jungen Mitregenten: Mit 13 Jahren stellte er sich gegen den zwischenzeitlich mit dem Kirchenbann belegten Vater und ergriff Partei für die päpstliche Sache. Dabei hatte vermutlich eine einflussreiche Gegenspielerin Heinrichs IV. ihre Finger im Spiel: Die fromme Markgräfin Mathilde von Canossa überzeugte Konrad offenbar von der Rechtmäßigkeit der Hoheitsansprüche Gregors ...

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