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Astronomie: Der Nebel lichtet sich



In den Weiten des Weltraums sind 200000 Lichtjahre ein Katzensprung, aber erdgebundene Teleskope können derart weit entfernte Objekte normalerweise nicht mehr scharf abbilden. So erlaubte erst das Weltraumteleskop Hubble einen Blick in eine Sternenwiege in der Kleinen Magellanschen Wolke namens N81. Dieser undurchsichtige Nebel in der Satellitengalaxie der Milchstraße ließ die Astronomen über seine Sternenzahl bislang im Unklaren. Die detaillierten Hubble-Bilder machten nun jedoch deutlich, dass im Inneren des Nebels zahlreiche junge, weißglühende Sterne 300000-mal so hell wie die Sonne strahlen. Entstanden sind die massereichen Himmelskörper wohl dadurch, dass kalte Materie aus Wasserstoff und Staub, die sich außerhalb der glühenden Gaswolke befindet, unter ihrer eigenen Gravitationskraft kollabierte. Die Kleine Magellansche Wolke ist für das Studium von Sternengeburten besonders interessant, da sie eine relativ ursprüngliche Elementzusammensetzung hat: Alle Elemente außer Wasserstoff und Helium sind dort zehnmal seltener als in der Milchstraße. Deshalb bedeutet der Blick in den entfernten Nebel für die Astronomen eine Reise in die Vergangenheit – bis vor den Zeitpunkt, als sich die Elemente bildeten, die schwerer sind als Helium.

Aus: Spektrum der Wissenschaft 12 / 2000, Seite 30
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH

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