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Psychiatriegeschichte: Der Schattenmann

Schwärmer, Poet, Narr: Das war Friedrich Hölderlin in den Augen seiner Zeitgenossen. Vor 200 Jahren nahm sich der Tübinger Arzt Ferdinand Autenrieth seiner an. Er therapierte den seelisch zerrütteten Dichter knapp acht Monate lang – und trieb ihn so endgültig in den Wahnsinn.
Der arme Holterling ist heute morgen zu seinen Eltern gebracht worden. Er hat mit aller Macht versucht, sich aus dem Wagen zu werfen, aber der Mann, der auf ihn aufpassen sollte, hat ihn zurückgestoßen. Holterling schrie darüber, daß die Leibwächter ihn fortbrachten, und wehrte sich erneut und kratzte jenen Mann mit seinen ungeheuer langen Nägeln, so daß er überall blutete.« Gräfin Caroline von Hessen-Homburg kannte Friedrich Hölderlins Schicksal vermutlich nur vom Hörensagen, als sie es ihrer Tochter im fernen Berlin so dras­tisch schilderte ...

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  • Infos
Literaturtipps:

Beck, A.: Hölderlin. Chronik seines Lebens. Frankfurt a. M.: Insel TB 2003.

Härtling, P.: Hölderlin. Ein Roman. Neuwied: Luchterhand 1976.

Hesselberg, A. K.: Die Psychiatrie J.H.F. Autenrieths. Dissertation, Eberhard-Karls-Universiät Tübingen 1981.

Hölderlin, F.: Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Frankfurt a. M.: Stromfeld 1976–2006.

Linke, D.: Hölderlin als Hirnforscher. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 2005.

Uffhausen, D.: »Weh! Närrisch machen sie mich!« In: Hölderlin-Jahrbuch 1984/ 85, S. 306–365.

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