US-Wahlen: Der Sieg des Verlierers

Genau 100 Jahre zuvor, am 4. Juli 1776, hatten in Philadelphia 13 Kolonien ihre Unabhängigkeit vom Mutterland England erklärt. Mittlerweile war fast der ganze Kontinent erschlossen und das Land auf dem Weg zu einer wirtschaftlichen, später auch politischen Großmacht. Die zuversichtlichen Amerikaner konnten nicht ahnen, dass "1876" weniger als runder Geburtstag in Erinnerung bleiben würde, sondern mehr als ein finsteres Menetekel: Die Präsidentschaftswahl in jenem November stürzte die Nation, kaum dass die letzten Salutschüsse verklungen waren, in eine tiefe konstitutionelle Krise. Denn Amerikas Demokratie erlebte eine skandalöse Wahl, Vorwürfe von Betrug und Fälschung erschütterten den Glauben an sein demokratisches System – noch weit schlimmer als nach der Wahl von 2000 mit dem Zähldebakel von Florida und dem "Sieg" des nach absoluten Wählerstimmen nur zweitplatzierten George W. Bush.
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