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US-Wahlen: Der Sieg des Verlierers

Bei seiner Amtseinführung im Jahr 2000 musste George W. Bush bestimmt an einen seiner Vorgänger im Amt denken. Denn auch Rutherford B. Hayes zog ins Weiße Haus – obwohl er im Jahr 1876 weniger Wählerstimmen erhalten hatte als sein Konkurrent.
verletzter Elefant - das Symbol für die Republikaner
1876 – für die Amerikaner hatte diese Zahlenfolge magischen Glanz. Denn es war kein Jahr wie jedes andere. Es sollte ein Jahr des Jubels und der nationalen Begeisterung sein, ein Jahr, in dem Amerika Rückblick halten wollte auf eine stürmische Geschichte, die nach eigenem Verständnis nichts anderes war als eine "success story".

Genau 100 Jahre zuvor, am 4. Juli 1776, hatten in Philadelphia 13 Kolonien ihre Unab­hängigkeit vom Mutterland England erklärt. Mittlerweile war fast der ganze Kontinent erschlossen und das Land auf dem Weg zu einer wirtschaftlichen, später auch politischen Großmacht. Die zuversichtlichen Amerikaner konnten nicht ahnen, dass "1876" weniger als run­der Geburtstag in Erinnerung bleiben würde, sondern mehr als ein finsteres Menetekel: Die Präsidentschaftswahl in jenem November stürzte die Nation, kaum dass die letzten Salutschüsse verklungen waren, in eine tiefe konstitutionelle Krise. Denn Amerikas Demokratie erlebte eine skandalöse Wahl, Vorwürfe von Betrug und Fälschung erschütterten den Glauben an sein demokratisches System – noch weit schlimmer als nach der Wahl von 2000 mit dem Zähldebakel von Florida und dem "Sieg" des nach absoluten Wählerstimmen nur zweitplatzierten George W. Bush.

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