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Themen der Wissenschaft: Teleskoptechnik: Der Stoff, aus dem die Spiegel sind: Zerodur

Seit rund 50 Jahren spielt die Glaskeramik Zerodur beim Bau ­professioneller ­astronomischer Großteleskope eine herausragende Rolle. Ihre Spiegel profitieren von den Eigenschaften dieses Materials, das sich durch seine äußerst geringe Wärmeausdehnung auszeichnet. Und die Erfolgsgeschichte geht weiter: Auch bei der kommenden Generation extrem großer Teleskope machen sich die ­Konstrukteure die Vorteile von Zerodur zu Nutze.
Dargestellt ist hier nicht etwa der große Hauptspiegel M1, sondern der Rohling des viel kleineren Fangspiegels M2, mit einem Durchmesser von immerhin noch 4,25 Metern! Er wird hier von Spezia­listen der Schott AG begutachtet.

In der chilenischen Atacamawüste, an einem der trockensten Orte der Erde, entsteht derzeit das weltweit größte optische Teleskop. Mit diesem Extremely Large Telescope (ELT), wie es im Fachjargon genannt wird, will sich die Europäische Südsternwarte (ESO) ab dem Jahr 2025 höchst anspruchsvollen Beobachtungsaufgaben widmen, die selbst für Großteleskope der bisherigen Generation unerreichbar waren und sich dabei im Grenzbereich des technisch Möglichen bewegen. Zu den konstruktiven Herausforderungen des gigantischen ELT zählt sein hochpräziser Hauptspiegel mit einem Durchmesser von 39,3 Metern, der sich aus insgesamt 798 einzelnen, hexagonalen Spiegelsegmenten zusammensetzt.

Um den hohen Anforderungen an die Abbildungsqualität zu genügen, fiel die Wahl des Spiegelträgermaterials, wie schon bei vielen vorausgegangenen Tele­skopprojekten, auf die seit Langem bewährte Glaskeramik Zerodur. Dieses Lithium-Aluminium-Silikat besitzt eine verschwindend geringe thermische Ausdehnung und ist damit seit 50 Jahren für den Tele­skopbau prädestiniert – eine gute Gelegenheit, um auf diese Erfolgsgeschichte zurückzublicken ...

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Sterne und Weltraum – Swing-by – Raumsonde JUICE im Billardspiel mit Mond und Erde

Die europäische Raumsonde JUICE führte ein wichtiges Swing-by-Manöver am Erde-Mond-System durch, um mittels der Schwerkraft zu beschleunigen. Dabei half erstmals auch der Mond mit. Bis 2029 folgen drei weitere Planetenvorbeiflüge, um 2031 dann Jupiter und seine Galileischen Monde zu erreichen. Wir informieren Sie über die Details der Mission. Im zweiten Teil unserer Serie über Observatorien berichten wir über das Extremely Large Telescope (ELT) der ESO, das in der chilenischen Atacama-Wüste gebaut wird. Ein langjähriger ESO-Mitarbeiter beschreibt uns den Fortschritt des Großprojekts. Das ELT soll ähnliche Durchbrüche wie die Weltraumteleskope Hubble und James Webb ermöglichen. Darüber hinaus beleuchten wir die wissenschaftshistorische Bedeutung der Werke des Philosophen Immanuel Kant, der dieses Jahr 300 Jahre alt geworden wäre, und zeigen in unserem Praxisbericht, wie Sie vom Boden aus mit amateurastronomischen Mitteln Raumstationen am Himmel fotografieren können.

Sterne und Weltraum – 25 Jahre VLT – Jubiläum des Riesenteleskops

Das Very Large Telescope, das seit dem Jahr 2000 beeindruckende Aufnahmen mit seinen vier kombinierbaren 8-Meter-Spiegeln liefert, ist der Auftakt unserer dreiteiligen Serie über Observatorien in der chilenischen Atacama. Lesen Sie unseren Insiderbericht über die Arbeit und Technik des ESO-Riesenteleskops. Wir blicken mit der Raumsonde Juno in die Vulkanschlünde des Jupitermonds Io und und zeigen, wie Wissenschaftler das Phänomen von Glitches – der kurzzeitigen Rotationsbeschleunigung von Neutronensternen – simulieren. Weiter testen wir, wie sich eine innovative neue Astrokamera mit integriertem Nachführsensor im Praxiseinsatz bewährt.

Spektrum der Wissenschaft – Vorstoß zur Sonne

Viele Vorgänge im leuchtenden Plasma unserer Sonne sind noch immer rätselhaft. Neue Raumsonden sowie Beobachtungen vom Erdboden aus sollen dabei helfen, die Phänomene besser zu verstehen. Außerdem im Heft: Höhere Symmetrien tragen zur Lösung physikalischer Rätsel bei – vom Teilchenzerfall bis hin zum Verhalten komplexer Quantensysteme. Wir berichten von Untersuchungen an kopflosen Würmern und winzigen Zellklumpen, die kein Gehirn haben, aber grundlegende kognitive Fähigkeiten. Die Klimaforschung nimmt Aerosole in den Blick, um Klimasimulationen zuverlässiger zu machen. Wussten Sie, dass die statistische Methode des t-Tests in der Guinness-Brauerei erfunden wurde? Daneben berichten wir über codebasierte Kryptografie.

  • Literaturhinweise

Bach, H., Krause, D. (Hrsg.): Low Thermal Expansion Glass Ceramics, Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg, 2005

Döhring, Th. et al.: Forty Years of Zerodur Mirror Substrates for Astronomy – Review and Outlook. In: Proceedings of SPIE 7018, S. 1 – 12, 2008

Jacobsen, A., Müller, R.: 50 Quadratmeter höchste Präzision – Zerodur-Glaskeramik als Spiegelträger für das VLT. In: Sterne und Weltraum 1/1990, S. 20 – 25

Petzoldt, J., Scheidler, H.: Verfahren zum Herstellen transparenter Glas­keramiken. Offenlegungsschrift 1 596 860, Deutsches Patentamt 1970

Petzoldt, J., Scheidler, H.: Verfahren zum Herstellen transparenter Glas­keramiken. Offenlegungsschrift 1 596 860, Deutsches Patentamt 1970

Petzoldt, J.:Zerodur – ein neuer glas­keramischer Werkstoff für die reflektierende Optik. In: Sterne und Weltraum 5/1976, S. 156 – 161

Schott AG (Hrsg.): 40 Years of Zerodur – The Success Story of a Unique Material. Solutions – The Schott Technology Magazine (Special Edition), Mainz, 2008

Thiem, M.: Der Superheld – Seit einem halben Jahrhundert ist Zerodur-Glaskeramik ihrer Zeit voraus. In: Solutions – The Schott Technology Magazine 1/2018, S. 22 – 25

Witt, V.: Auf Planetensuche in der Atacama-Wüste. In: Sterne und Weltraum 3/2018, S. 78 – 85

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