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Editorial: Die Digital-Debatte geht weiter

Die "Neue Zürcher Zeitung" wünschte dem "intellektuell anregenden Text" ein möglichst großes Echo. Die "Süddeutsche Zeitung" nannte es "verdienstvoll, dass jetzt eine Gruppe renommierter Wissenschaftler vor einer ungesteuerten Digitalisierung warnt". Für die "Zeit" leitet der Beitrag schlüssig her, wie Technologien "auch pluralistische Gesellschaften in digitale Leviathane verwandeln könnten". Und die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" schließlich pflichtete der Forderung bei, "das Wissen um die manipulative Dimension des Internets zu einem Bildungsziel zu erheben".

Keine Frage: Die große Resonanz in den Leitmedien hat die Wirkung des Digital-Manifests neun namhafter Autoren noch verstärkt, das wir in unserer Januarausgabe publizierten. "Scien­tific American" und seine internationalen Ausgaben werden in Kürze Übersetzungen ins Englische, Spanische und in weitere Sprachen veröffentlichen; auch das wird die wichtige Diskussion um unsere digitale Zukunft weitertragen. Jetzt ist die Politik am Zug: Trotz aller drängenden aktuellen Probleme müssen unsere Abgeordneten gewahr werden, dass mit dem historisch einmaligen Missbrauchspotenzial bestimmter, im Digital-Manifest benannter Technologien inklusive "Big Nudging" eine schleichende Gefahr für Freiheit und Demokratie einhergeht.

Wie vor zwei Ausgaben angekündigt, setzt "Spektrum" die Berichterstattung fort. So publizieren wir auf "Spektrum.de" weitere Einschätzungen von ausgewiesenen Experten. Aus­züge aus drei der bisher dort erschienenen Interviews und Kommentare finden Sie ab S. 18 in diesem Heft.

Teile der angestoßenen Debatte kreisen speziell um die Frage, wie leistungsfähig künst­liche Intelligenzen in absehbarer Zukunft noch werden dürften. Das Digital-Manifest warnte hier vor Risiken durch selbstständig lernende KI-Systeme. In seinem Artikel ab S. 78 unternimmt der französische Informatiker Jean-Paul Delahaye eine nüchterne Bestandsaufnahme, indem er heutiges maschinelles Vermögen systematisch mit dem menschlichen vergleicht. Eine lohnende Lektüre!

Und noch ein Hinweis in eigener Sache: Unser Kolumnist Roald Hoffmann zieht sich aus Altersgründen vom Schreiben zurück. Ab sofort werden Matthias Ducci und Marco Oetken für Chemische Unterhaltung sorgen. Statt theoretischer Betrachtungen stellen die beiden Didaktiker aus Karlsruhe beziehungsweise Freiburg Experimente zum Nachkochen in den Mittelpunkt der beliebten Rubrik. Auf diese Weise hoffen wir, künftig für noch mehr Spaß an der Chemie zu sorgen!

Herzlich Ihr

Carsten Könneker

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